Aesthetics
Online ISSN : 2424-1164
Print ISSN : 0520-0962
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Der Bau des Dramas : Zum Verstandnis von Sophokles
Hiroe NITTA
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1976 Volume 26 Issue 4 Pages 13-24

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Abstract

1) Der Gehalt des Dramas liegt im Dialog der Personen. Jede Rede wird dabei doppelsinnig, indem sie der vorhergehenden sowie der nachfolgenden Rede entspricht. Der ersten Rede des ganzen Dramas geht die letzte Rede voran, und auf die letzte folgt die erste, wodurch nun der dramatische Dialog als ein Kreis geschlossen wird. 2) Der Chor reprasentiert aber den Aspekt des Publikums. Er gehort innerhalb des Dramas zu derjenigen Welt, die auf einer ganz anderen Ebene als die Welt des Dialogs steht. Mit episch eindeutigen Worten erklart der Chor, jedesmal interpretierend und kritisierend, die dramatische Handlung. 3) Durch die obenerwahnte Selbstandigkeit des Dialogs und den Gesichtspunkt des normativen Publikums, der sich als Chor darstellt, wird nun der mimetischfiktive Charakter eines Dramas immer behalten. Wahrend die epische Fiktion, von einem allwissenden Erzahler hergestellt, einschichtig bleibt, zeigt sich die dramatische Fiktion im Wesen als eine zweischichtige.

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© 1976 The Japanese Society for Aesthetics
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