Abstract
"Ist das asthetische Verhalten uberhaupt eine dem Kunstwerk gegenuber angemessene Haltung?" Diese Frage von H. G. Gadamer, die er in seinem "Wahrheit und Methode" negativ beantwortete, noch einmal in Frage zu stellen, versuche ich in diesem Aufsatz. Aber es ist nicht meine Absicht, auf dem Recht der subjektstheoretischen Asthetik zu bestehen. Die im Begriff des Asthetischen liegenden Probleme, besonders die theoretischen Schwierigkeiten von asthetischer Unterscheidung, konnen von der subjektstheoretischen Asthetik nicht gelost werden. Der Schlussel zur Losung dieser Probleme ist m. E. in der Strukturontologie von Heinrich Rombach zu finden. Denn der Begriff der Struktur als der Konstellation in seiner Ontologie gibt eine einleuchtende Erklarung uber das dynamische Wesen des Kunstwerkes und der Kunstbetrachtung. Das Kunstwerk ist die Konstellation der Momente. Deshalb ist ein dem Gemalde gegenuber angemessenes Sehen die Konstellation der Handlungen. Mit anderen Worten, das Sehen im obigen Sinne muss sowohl das asthetische Verhalten wie das ausserasthetische Verhalten als die notwendige Momente enthalten und diese konstellieren. Zu diesem Zweck musses auf eine geschmeidige und wirksame Selbstkorrektur (Selbstberichtung) hin eingestellt sein. Wenn es mir in diesem Aufsatz gelingt, diese Thesen zu bestatigen, kann ich die subjektstheoretischen Missverstandnisse bezuglich der asthetischen Unterscheidung aufklaren.