Aesthetics
Online ISSN : 2424-1164
Print ISSN : 0520-0962
ISSN-L : 0520-0962
Die Kontroverse Schering-Fellerer unter neuen Aspekten : Zur Auseinandersetzung um die Rhythmik in der Polyphonie des 16. Jahrhunderts
Kinya OSUMI
Author information
JOURNAL FREE ACCESS

2000 Volume 51 Issue 1 Pages 47-58

Details
Abstract
Karl Gustav Fellerer widersprach gegen Ende der 1920er Jahre der Auffassung Arnold Scherings uber die Rhythmik in der vokalen Polyphonie des 16. Jahrhunderts und die sich daraus ergebende "richtige Taktstrichsetzung", die auf der Vorstellung des "musikalischen Organismus" beruht. Die von Fellerer angenommene "Deklamationsrhythmik" bedeutet zwar ebenso wie bei Schering einen unregelmassigen Wechsel der Gruppierungen von zwei bzw. drei Zahlzeiten, dieser beruht jedoch auf der sprachlichen Akzentuierung und kommt zudem nicht in allen Stimmen gleichzeitig, sondern in jeder Stimme eigenstandig zur Anwendung. Gerade die Unmoglichkeit, ein solches rhythmisches Gewebe beim Horen vollkommen zu erfassen, macht die transzendente Dimension dieser Musik aus, in der uns "das verklarte Wort" begegnet. Fur Schering ging es dagegen weniger um die liturgische Funktion der Musik, als vielmehr um die dem Werk innewohnende rein musikalische Ordnung, die sich im Erlebnis des Horers in ihrer Ganzheit offenbart und somit den eigentlichen asthetischen Wert der Musik begrundet.
Content from these authors
© 2000 The Japanese Society for Aesthetics
Previous article Next article
feedback
Top