Abstract
1. Die hypercalcämische Wirkung der Gallensäure wird durch Splanchnicotomie ganz aufgehoben, der Calciumgehalt des Blutes bei splanchnicotomierten Kaninchen durch perorale oder subcutane Zufuhr der Gallensäure sogar etwas herabgesetzt.
2. Auf Grund der Tatsachen scheint mir die Gallensäure gegen das Adrenalin im Sinne der Sympathicuslähmung zu wirken.
3. Die perorale Zufuhr der Gallensäure hat bei abdominal vagotomierten Kaninchen keinen Einfluss auf den Blutkalkgehalt, aber die subcutane Zufuhr hat eine leichte Vermehrung des Blutkalkgehaltes zur Folge.
4. Aus diesen Daten scheint mir hervorzugehen, dass die Gallensäure auf den Vagus im Sinne des antagonistisch wirkenden Sympathicus reizend wirkt.