Abstract
1. Die Glykogenbildung aus Fruktose in der Leber des Kaninchenorganismus wird durch die perorale Zufuhr von sekundërem Natriumphosphat (0.5g pro kg Körpergewicht) gefördert und durch weitere Zufuhr von Cholsäure noch mehr gesteigert, während die aus Glukose, Mannose und Galaktose durch Zufuhr derselben Menge sekundären Natriumphosphates sowohl mit als auch ohne Zufuhr von Cholsäure herabgesetzt wird.
2. Die die Glykogenbildung aus Glukose, Mannose und Galaktose in der Leber fördernde Wirkung der Cholsäure wird durch eine reichliche Zufuhr des sekundären Natriumphosphates nicht nur aufgehoben, sondern vielmehr herabgesetzt, wenn es unter genau den gleichen Bedingungen in 0.5g pro kg Körpergewicht sowohl mit als auch ohne Cholsäure an die Kaninchen per os verfüttert wird.
3. Die Glykogenbildung der Leber aus Glukose wird durch Zufuhr von 0.1-025g sekundären Natriumphosphats pro kg Korpergewicht gefördert, aber im Gegensatz dazu mehr und mehr herabgesetzt, je mehr die zugeführte Menge sekundären Natriumphosphates gesteigert wird, bis die Glykogenbildung unter diejenige bei Zufuhr des Traubenzuckers allein herabgesetzt wird.
4. Die die Glykogenbildung aus Glukose fördernde Wirkung der Cholsäure wird durch Zufuhr von 0.1g sekundären Natriumphosphats pro kg Körpergewicht gefördert, aber durch Zufuhr einer darüber hinausgehenden Menge herabgesetzt.
Diese herabsetzende Wirkung des sekundären Natriumphosphates wird immer mehr gesteigert, je mehr sekundäres Natriumphosphat zugeführt wird, bis sie unter die Glykogenbildung bei Zufuhr des Traubenzuckers allein herabgesetzt wird.
Aus den Daten geht hervor, dass die die Glykogenbildung aus Glukose in der Leber fördernde Wirkung der Cholsäure durch das sekundäre Natriumphosphat vertreten wird, and man kann wohl schliessen, dass die die Glykogenbildung in der Leber fördernde Wirkung der Cholsäure auf der von der den Nucleinstoffwechsel fördernden Eigenschaft der Cholsäure herrührenden Phosphatpufferung beruht.
5. Die die Glykogenbildung fördernde Wirkung des sekundären Natriumphosphates ist je nach den Zuckerarten ganz verschieden und von der Menge des zugeführten sekundären Natriumphosphates abhängig. Die Glykogenbildung aus Fruktose in der Leber wird durch reichliche Zufuhr von sekundärem Natriumphosphat gefördert, während die aus Glukose, Mannose and Galaktose dadurch unter diejenige bei Zufuhr von Zucker allein herabgesetzt wird. Dies seheint mir darauf zu beruhen, dass die OH-Ionen-konzentration, welche von dem zugeführten oder durch die Cholsäure von Nuclein frei gewordenen sekundären Natriumphosphat geliefert wird, und welche die verschiedenen Zucker in eine gemeinsame Reaktionsform für die Glykogenbildung umzuwandeln vermag, je nach den Zuckerarten ganz verschieden sein muss.