The Journal of Biochemistry
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Print ISSN : 0021-924X
ÜBER DEN EINFLUSS DER DUODENALEN ALKALI-ZUFUHR AUF DIE MAGENSEKRETION
TOSHITANE MATSUYAMA
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1925 Volume 4 Issue 3 Pages 385-409

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Abstract

1) Das ins Duodenum eingeführte Alkali wirkt auch beim Menschen auf die Magenazidität herabsetzend. Seine hemmende Wirkung hängt aber von der Alkalimenge wie von der Zeit seiner Zufuhr ab. Wenn man 5 g Natiiumbikarbonat als 10 proz. Lösung direkt vor der Verabreichung des Probefrühstückes ins Duodenum eingiesst und eine Stunde danach den Mageninhalt anshebert, so findet man, dass seine Azidität bei Alkaliversuchen sour häufig and oft sehr auffallend kleiner ausfällt als bei Kontrollversuchen. Wenn die gleiche Menge Bikarbonat eine und zwei Stunden vor der Mahlzeit duodenal zugeführb wird, so beobachtet man keine deutliche Aziditätsabnahme. Auch beirn Gebrauch von 2g Alkali, selbst wean dieses direkt vor dem Essen gegeben wird, vermisst man eine deutliche Abnahme der Magenazidität.
2) Die hier beobachtete Abnahme der Magenazidität, welche durch die duodenale Alkalizufuhr verursacht wird, beruht wesentlich auf der Herabsetzung der Magensekretion und nieht auf dem Rückfluss des alkalischeu Daodenalinhaltes in den Magen. Obwohl die Regurgitation bier ab and zu vorkommt, so scheint dieses Moment nach meinen Untersuehungsresultaten für die vorliegende Erscheinung von untergeordneter Bedeutung zu sein. Es gibt aber Fälle, bei denen ein deutlicher Rückflass häufig nach d, r Alkalizufuhr beobachtet wurde. Die Neiguug zum Rückfluss scheint individuell verschieden zu sein.
3) Wean man Natriumbikarbonat am Krankenbette _??_icht einfach zur Neutralisierung der abgesonlerten Magensäure, sondorn zur Herabsetzung der Magensekretion verordnen will, so muss man das Mittel in relativ grosser Dose, auf einmal wenigstens mehrere Gramm, direkt vor der Mahlzeit verordnen. Kleinere Dosen als 2g Bikarbonat haben keine solclie Wirkung.
4) Die intravenöse Zufuhr von 5g Natriumbikarbonat vcrursacht beim Menschen keine deutliche Herabsetzung der Magensekretion.
5) Das Kohlensäurebindungsvermögen des Blutplasmas wird eiue halbe Stunde nach der Mahlzeit etwas höher gefunden, als im nüchternen Znstande morgens. Wenn die Alkalireserve eine halbe Stuude nach intravenser Injektion von 5g Natriumbikarbonat bestimrnt wind, so beobachtet man nicht immer, sondern nur ab und zu eine deutliche Zunahme der Alkalireserve. Dieser Befund baweist, class das in die Blutbahn eingetretene berflssige Alkali gewöhnlich in kurzer Zeit durch den Kreislauf beseitigt und wahrseheinlich in den Geweben zurückgehalten wird. Diese Steigerung des Kol lensäurebindungsvermögcns geht nicht mit der Abnahme der Magenazidität parallel.
6) Bei Uutersuchuugeu an zwei Hunden mit kleinem Magen wurde die Abnahme der Sekretionsmenge wie der Azidität des Magensaftes nach der intravenöseu Alkatizufuhr nicht immer, aber oft gefunden.
7) Bei fraktionierter Untersuchuug des Mageninhaltes mit dem Rehfusssehem Appa_??_ate beobach_??_et man bei Versuchen mit duodenaler Alkalizufuhr selir häufig den Rückfluss der Alkalilösung, was die Wirkung der Alkalilösung vom Duodenum aus auf die Mageusekretion undeutlich macht. Die Resultate der Untersuchungen, bei denen der Rückfluss nicht deutlich war, zeigen, dass die die Magensekretion herabsetzeude Wirkung des ins Duodenum zugeführten Alkalis beim Menschen nicht so auffallend ist, wie Pimenow am Hunde beobaehtet hat.
8) Subkutane Injektion der Bikarbonatlösung verursacht oft eine deutliche Abnahme der Magensaftabsonderung, wenn die Alkalilösung vor der Verabreichung der Nahrung subkutan zugeführt wird. Wenn die Injektion aber mehrere Minuten nach der Nahrumgsaufnahme ausgeführt wird, so tritt ihre hemmende Wirkung gewöhnlich nicht auf

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