Abstract
1. Unter Druckverhältnissen von 500-1000 mm Hg ließ sich bei Dunkelfröschen keine Netzhautpigment-Verschiebung erkennen. Bei Verschiebung des Druckwertes, darüberhinaus nach oben oder nach unten wird die Pigmentvorwanderung allmählich stärker.
2. Die Netzhautpigment-Vorwanderung nach Sonnenbelichtung bei Dunkelfröschen wird unter abnormen Druckverhältnissen wie z. B. von 500 mm Hg bzw. von 1000 mm Hg beschleunigt. Dagegen ist enter denselben Druckverhältnissen die Netzhautpigment-Rückwanderung nach Aufenthalt der Hellfrösche im Dunkeln jedoch verzögert.
3. Auch die Pigmentvorwanderung bei Dunkelfröschen im Dunkeln nach Nikotininjektion ist unter einem abnormen Druck von 500 mm Hg bzw. von 1000 mm Hg beschleunigt. Die Hemmung der Pigmentrückwanderung nach Aufenthalt der Hellfrösche im Dunkeln anschließend an die Nikotininjektion ist unter den gleichen abnormen Druckverhältnissen verstärkt.
4. Bei den Versuchen mit isolierten Dunkelaugen unter abnormen Druckverhältnissen kann man die gleichen Resultate gewinnen wie bei den Dunkelaugen in situ. Je höher der Druck über 1000 mm Hg steigt und je tiefer er unter 500 mm Hg sinkt, desto schneller erfolgt die Pigmentvorwanderung bei den isolierten Dunkelaugen. Auch die Pigmentvorwanderung bei den isolierten Dunkelaugen nach Sonnenbelichtung wird durch Einwirkung von abnormen Drucken beschleunigt.
5. Auf Grund der obigen Resultate ist anzunehmen, daß die Netzhaut irgendeinen Stoff enthält, der ihre Lichtempfindlichkeit steigern kann, und der unter bestimmten über- oder unternormalen Druckverhältnissen in größerer Menge wird. Ich möchte vorschlagen, diesen Stoff als“Retinormon” zu bezeichnen.