Abstract
Im “Findling” scheint die nihilistische Situation bis ans Ende zu herrschen. Denn so etwas wie große böse Macht führt die Personen unvermeidlich zur rettungslosen Situation. Auch Pest, die sich in Kleists Dichtungen immer mit dem Teuflischen verbindet, unterstützt symbolisch das Nihilistische. In der Erzählung gibt es zwar keine Erlösung selbst. Aber es zeigt etwas Erlösendes, daß der Schluß der Erzählung in Inhalt und Form auf den Leser einen Eindruck eines unvollendeten Werkes macht. Inhaltlich bleibt die Geschichte der Rache in der Hölle nur angekündigt. Das Imperfekt am letzten Satz zeigt andererseits in syntaktischer Form, daß der Erzähler ganz im Bereich des erzählten Geschehens bleibt.
Kleist mußte durch einen Eindruck unvollendeten Werkes der nihilistischen Situation das Erlösende geben, und daher kann man sagen, daß er nicht das Nihilistische als solches ausbilden wollte.