Abstract
Der Verfasser untersuchte den Einfluss der Serumanaphylaxie und des Peptonschocks auf die Lungenkapillaren des Kaninchens mittels der kapillarmikroskopischen Methode in vivo unter näturlicher Atmung und fand folgende Resultate.
1) Bei der Erfolgsinjektion in das mit Pferdserum sensibilisierte Kaninchen trat bei allen Fällen starke Atmnot auf, aber die Alveolenerweiterung war nicht so auffallend wie beim Histaminschock. Dabei zeigten die Lungenkapillaren bei 3 Fällen hochgradige, bei anderen 3 mittelgradige und bei übrigen 4 leichtgradige Dilatation. Diese Dilatation trat 30 Sekunden bis 1 Minute nach der Reinjektion auf und dauerte ca 5 bis 15 Minutena an.
2) Bei der Peptoninjektion (3-10 c. c. von 10 % Lösung) in die Ohrvenen des Kaninchens zeigten die Lungenkapillaren bei 6 Fällen leichtgradige Dilatation und bei 4 keine Veränderung.
3) Der Serumanphylaxie, dem Pepton- und Histaminschock kommt gemeinsam eine kapillardilatierende Wirkung zu, aber diese Kapillardilatation ist bei dem anaphylaktischen Schoek am stärksten, bei dem Pepton- und Histaminschock weit schwächer.
4) Wenn 1-3 c. c 0.1 % Adrenalinlösung vorher intraperitoneal injiziert wird, kommt die Kapillardilatation nach der Reinjektion in leichterem Grad als beim Kontrolltier zustande.