Abstract
Neuerdings hat Rodewald beobachtet, dass im Blut des im Dunkeln gehaltenen Frosches irgendein Hormon nachweisbar ist, welches die Wirkung des Melanophorenhormons in der Hypophyse hemmt. Im Gegensatz dazu ist von Watakuti u. Seo beobachtet worden, dass dieses sog. Antimelanophorenhormon auch im Blut des im Hellen gehaltenen Frosches vorhanden ist. Vorausgesetzt, dass dieses Antimelanophorenhormon wirklich existiert, so könnte man auch annehmen, dass es gleichfalls auf die die retinale Pigmentruckwanderung bedingende Wirkung des Melanophorenhormons hemmend wirkt, weil nämlich nach den Angaben der Kollegen im hiesigen Insitut das Melanophorenhormon der Hypophyse eine Rückwanderung der Netzhautpigmente bewirkt. Um diese Annahme zu bestätigen, wurde die folgende Arbeit ausgeführt. Aus der Hypophyse der Kröte wurde ein Extrakt hergestellt. In einem Verhähnis von 6 : 1 wurde dies Hypophysenextrakt dem Blut der Kröte unter verschiedenen Zuständen heigemischt. Diese Mischung wurde den im Dunkeln bzw. im Hellen gehaltenen Fröschen subkutan injiziert und die Reaktion der Netzhautpigmente auf diese Mischung dann untersucht. Die Versuchsergebnisse sind wie folgt: Der Hypophysenextrakt der Kröte enthält eine Substanz, welche eine retinale Pigmentrückwanderung fördert. Im Blut der im Hellen gehaltenen Kröten kann man einen Stoff nachweisen, welcher auf die die retinale Pigmentrückwanderung bedingende Wirkung des Hypophysenextraktes hemmend wirkt. Auch im Blut der im Dunkeln gehaltenen Kröten lässt sich ein solcher Stoff nachweisen jedoch in weit geringerer Menge. Dieser die retinale Pigmentwanderung beeinflussende Stoff im Blut scheint mit dem sog. Antimelanophorenhormon identisch zu sein. [Vgl. Original (japanisch) S. 278.]