Nippon Yakubutsugaku Zasshi (Folia Pharmacologica Japonica)
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Über die hochgradige Steigerung des Streptolysinbildungsvermögens des Streptococcus haemolyticus durch Nukleinsäure
X. Mitteilung : Untersuchungen über the pharmakologischen Eigenschaften des Streptolysin
Kensai Matsuda
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1942 Volume 36 Issue 2 Pages 171-190,en11

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Abstract
In der vorhergehenden Mitteilung “Chemische Untersuchungen an hochgereinigter Streptolysinfraktion” haben wir gezeigt, dass das Streptolysin eine Nukleinsäure in Form des Polynukleotid ist. Im Anschluss an diese Arbeit habe ich nun mit dem aus 1 % Nukleinsäure-Bouillonkultur des Streptococcus hämolyticus isolierten, höchstgereinigten Streptolysinpräparat, d. h. der 1. N. K-Streptolysinfraktion mit einer hämolytischen Grenzkonzentration 1 : 200 Millionen, eine Reihe von pharmakologischen Untersuchungen ausgeführt. 1) Auf Paramäcien und Leukocyten wirkt das Streptolysin weder toxisch noch erregend : In der 1 % igen Lösung der 1. N. K-Streptolysinfraktion können Paramäcien lange Zeit hindurch ihre voile Lebensfähigkeit erhalten, ganz so, wie sie in dem Leitwasser ohne Streptolysinzusatz leben. Die mit Hefenukleinsäure angestellten Versuche haben weiter ergeben, dass auch diese Substanz selbst in Konzentrationen 1 : 50-100 ganz indifferent gegenüber Paramäcien ist. 2) Für weisse Mäuse (17 g) beträgt die Dos. let. min. der 1. N. K-Fraktion bei intravenöser Injektion 0, 05 mg und für Kaninchen (2 kg) 5 mg. Bald nach intravenöser Gabe, einer letalen Dosis 1. N. K-Fraktion legt sich das Kaninchen kraftlos auf die Seite, um sich nicht mehr zu erheben, bis es schliesslich unter Auftreten der Erscheinung von Haemoglobinurie durch Atem-und Herzlähmung verendet. Stomachal führt jedoch das Streptolysin nicht zur resorptiven Vergiftung, selbst 40 mg. pro 17 g Mäuse können ganz unwirksam bleiben. (Gewiss hangt dies mit der leichten Zerstörbarkeit des Streptolysin im Verdauungskanal zusammen.) 3) A uch auf Herz und Gefäss hat das Streptolysin kelnen nennenswerten Einfluss : Der schwach verengernde Einfluss der 1. N. K-Fraktion in Konzentrationen 1 : 100-200 hut die Gefässe der hinteren Froschextremitäten und des Kaninchenohres, und die leichte Erregungserscheinung der Herzaktion, die am Straubschen Herzpräparat durch 1. N. K. in Konzentrationen 1 : 100-500 erzeugt wird, können beide nicht als eine dem Streptolysin eigentlich zukommende Wirkung betrachtet werden, denn ein derartiges Wirkungsbild, und zwar in ganz gleicher Art und Stärke, ist auch bei Versuchen mit der durch Hitze ihrer haemolytischen Wirk-samkeit beraubten 1. N. K-Lösung oder Hefenukleinsäure zu beobachten. Eine unmittelbare Herz-und Gefässwirkung lassen sich daher ausschliessen. 4) Bei den Versuchen an den mit etwa halbtödlichen Dosis von 1. N. K. gespritzten Kaninchen konnte ich in keinem Falle eine bemerkenswerte Veränderung der Gerinnbarkeit des Blutes und der Senkungsgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen konstatieren 5) Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass isolierte glattmuskelige Organe wie Darm und Uterus beim Kaninchen durch Streptolysin in Kontraktur versetzt werden : a) Schon bei einem Zusatz von 1. N. K-Fraktion in der Verdunnung 1 : 100 000 zu umspillenden Lösing entsteht eine leichte Tonussteigerung des Darmes (bzr., Uterus). Konzentrationen von 1 : 5 000-10 000 konnen sogar einen maximalen Kontrakturzustand des Darmes bewirken. b) Die vorherige Anwendung von 0, 01 % igem Trypanblau lässt einen Effekt des Streptolysin in keiner Weise mehr zum Vorschein koinmen, während das Atropin hierbei versagt. c) Die Anwendung der durch Hitze ihrer haemolytischen Wirkung beraubten 1. N. K-Losung zeigt keine Wirkung einer Tonussteigerung mehr. d) Hier sei noch bemerkt, dass das Histámin gegenüber dem darmwirksamen Faktor der hochgereinigten Streptolysinpräparat, der 1. N. K-Fraktion, deshalb natürlich nicht in Betracht kommt, weil einerseits das Histamin, im, Wasser gelöst, -im Gegensatz zu Streptolysin-hitzebeständig ist, und anderscits die Wirkung des Histamin durch Trypanblau nicht vorgebeugt wird.
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