Abstract
In unserem Institut wurde von mehreren Forschern die Wirkungen verschiedener. Mittel auf das Herz des Hühnerembryos beobachtet, wobei sich ergab, dass in verschiedenen Embryonalzeiten spezifische Wirkungsbilder auftreten. Im Zusammenhang damit studierte ich die Wirkung des Bariumchlorids auf das Herz des Hünerembryos und ausserdem die Beziehungen zwischen Bariumchlorid und Kalziurn-sowie Kaliumchiorid.
Bei den Versuchen, bei weichen die Tyrodesche Lösung als Nährflüssigkeit benutzt, wandte ich die Outische, von Umetu verbesserte Perfusionsmethoden. Dabei lässt sich sehr genau die Wirkung der verschiedenen Mittel in beliebigen Konzentrationen beobachten. Als Merkmal der Bariumchloridwirkung wurden die VerAnderungen der Schlagzahl und des Rhythmus in der üblichen Weise mikroskopisch (30-80 fache) beobachtet. Die Perfusion mit Bariumchlorid wurde in alien Fällen 30 Minuten lang durchgeführt.
Bei der Betrachtung der Ergebnisse lassen sich die folgenden Schlüsse ziehen : 1) Bei stärkeren Konzentrationen (1 : 5 000-1 : 20 000) wird die Herzaktion gehemmt. 2) Bei schwächeren Konzentrationen (1 : 50 000-1 : 200 000) dagegen wird die Herzaktion gesteigert, und bei noch grösserer Verdünnung (1 : 500 000) sieht man überhaupt keine Wirkung. 3) Auf das frühembryonale Herz, in welchem sich noch keine Nervenelemente nachweisen lassen, wirkt Bariumchlorid starker als auf das spätembryonale Herz. 4), Veränderungen der Menge des Kaizium-und Kaliumchlorids in der Tyrodeschen Lösung (4 fache bezw. halbe Menge) lassen auf die Wirkung des Bariumchlorids in stärkeren Konzentrationen keinen Einfluss erkennen; bei schwächeren Konzentrationen dagegen ist ein Einfluss zu beobachten, und zwar ist bei der 4 fache Kalziumchlorid-Menge eine weitere Verstärkung der gesteigerten Herztätigkeit, bei der 4 fachen Kaliumchlorid-Menge dagegen eine Abschwächung der Herztätigkeit festzustellen, während sich bei der halben Menge jeweils keine nennenswerten Wirkungen zeigen.