Abstract
Panax Ginseng ist seit alter Zeit als Aphrodisiacum bekannt und häuftigem Gebrauch. Ueber diese Wirkung bestehen einige Theorien, die jedoch nach Ansicht des Verl noch nicht den Kernpunkt des Problems treffen. Verf. hat zur Lösung der Frage experimentelle Untersuchungen angestellt, und zwar wurde ausgewachsenen weiblichen Mäusen Alkoholextrakt von Panax Ginseng verabreicht, und während dieser Zeit wurden täglich Scheidenabstriche untersucht und damit der Einfluss auf den Geschlechtszyklus beobachtet. Ausserdem wurden bei Sektionen die Veränderungen der Geschlechtsorgane untersucht.Dabei ergaben sich folgende Resultate : 1) Bei der normalen Maus sind von der Temperatur abhängige Veränderungen des Geschlechtszyklus zu beobachten. Bei den darüber angstellten Untersuchungen ergab sich bei Durchschnittstemperaturen für Keijo von 16, 7 °C für Mai, 21, 2 °C für Juni, 23, 7 °C für Juli, 23, 8 °Cfur August, 19, 7 °C für September und 12, 9 °C für Oktober. Im Mai und Juni ein verhältnismässig besonders regelmässiger Geschlechtszyklus von 2, 3 Tagen Oestnus (Brunst) und 3, 4 Tagen Dioestrus (Ruhe), für den ganzen Geschlechtszyklus also 5, 7 Tage im Juli und August wird der Zyklus unregelmässig und zeigt einen Oestrus von 2, 2 und einen Dioestrus von 7, 2 Tagen, also eineGesamtlänge von 9, 6 Tagen : im September und Oktober wird er wieder ziemlich regelmässig und zeigt einen Oestrus von 2, 3 und einen Dioestrus von 3, 3, also eine Gesamtlänge von 5, 6 Tagen. 2) Bei Verabreichung von Panax Ginseng zeigt sich bei jeder Maus eine Verlängerung des Oestrus und eineVerkürzung des Dioestrus, und ebenso zeigten auch die Durchschnittswerte aus den verschiedenen Yahreszeiten bei Verabreichung von Panax Ginseng im Vergleich zu den Normalwerten eine Verlängerung der Brunst-und eine Verkürzung der Ruhezeit. (Die normalen Mäuse wurden vorwiegend mit Klösschen ausWeizenmehl und Wasser gefüttert bei Verabreichung von Panax Ginseng wurde der 0, 5 % ige, bezw. 1, 0 % ige Alkoholextrakt in einer Wasserlösung den Klösschen heigemischt.) 3) Anatomisch war bei den mit Panax Ginseng behandelten Mäusen im Vergleich zu den normalen Tieren eine gewichtsmässige Vergrösserung des Uterus festzustellen ; histologisch zeigte sich eine gesteigerte Entwicklung der Schleimhaut, des Bindegewebes, der Drüsen und der Muskel schicht ; auch das Ovarium zeigte Gewichtszunahme sowie histologisch eine Steigerung der Entwicklung des Epithels und der Marksubstanz, ausserdem waren Corpora lutea in reichlicher Zahl zu beobachten. 4) Wenn Mäuse, die einen verhältnismässig regelrnässigen Zyklus gezeigt hatten, kastriert wurden, so konnte durch Verabreichnng von Panax Ginseng kein neuer Oestrus hervor gerufen werden, und tuch die Atrophie des Uterus liess keine Erholung erkennen. [Vgl. Original (japanisch) S. 469.]