Abstract
Die Versuche wurden folgenderweise angestellt : Der ausgeschnittene Kaninchendarm wurde zuerst eine Zeitlang unter der Einwirkung eines gewissen Giftes gehalten, dann wiederholt mit der Nährlösung ausgespült, bis seine Bewegungen wieder normal wurden, worauf dann wiederum dasselbe Gift in gleicher Menge appliziert wurde. Die Ausspülung sowie das Einwirken des Giftes wurde, wenn nötig, noch einmal wiederholt, und zuletzt wurde die Wirksamkeit bei der ersten Applikation mit der bei der letzten verglichen. Dabei fand sich, dass sich Adrenalin, Atropin und Veratrin durch wiederholte Applikation in ihrer Wirkungsstärke verringern, während bei Pilokarpin, Kalium, Strophantin, Physostigmin, Cocain, Alkohol und Ammonium im Gegenteil die Wirksamkeit zunimmt, und Barium, Acetylcholin, Magnesium und Chloralhydrat dabei entweder keine oder eine nicht einheitliche Veränderung der Wirksamkeit erfahren. Diese Verschiedenheit rührt, wie es scheint, davon her, dass sich manche Pharmaka durch Ausspülung völlig aus dem Gewebe beseitigen lassen und andere nicht, in welch letzterem Falle die Wirksamkeit der Pharmaka je nach ihrer Natur erhöht bzw. verringert werden dürfte.