jibi to rinsho
Online ISSN : 2185-1034
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ISSN-L : 0447-7227
Über den Experimentellen Nystagmus bei Meerschweinchen
Shigeaki Shirabe
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1970 Volume 15 Issue 3 Pages 224-232

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Abstract

Bei der Prüfung der Labyrinthreaktion am Meerschweinchen wurde bis jetzt nur der experimentelle Nystagmus bei der direkten Methode beobachtet. Ich habe den optokinetischen Nystagmus (OKN) und den rotatorischen Nystagmus bei Meerschweinchen elektronystagmographisch registriert, um die normalen vestibulären Erregbarkeitsverhältnisse zu bestimmen. Zusätzlich habe ich die Wirkung von Théraptique auf den experimentell ausgelösten Nystagmus geprüft.
Die meisten Tiere fixierten die halbrunde Streifenprojektionswand gut und hatten einen deutlichen Nystagmus. Am regelmäßigsten war der OKN bei einer Reizgeschwindigkeit von 10°/sec (Frequenz: 1/2.5 sec). Bei jeden Reizgeshwindigkeiten von 10°/sec, 30°/sec und 60°/sec war die Amplitude des Nystagmus nicht verändert. Bei schnellerer Bewegung des Reizstreifens war die Frequenz des Nystagmus vermindert.
Die durchschnittliche vestibuläre Schwellenwert des Meerschweinchens bei Drehprüfung lag unterhalb einer Beschleunigung von 0.5°. Der postrotatorische Nystagmus hatte bestandig 9 sec. Dauer und 20 Schläge nach plötzlichem Stop von 60°/sec gezeigt.
Nach der Anwendung von Théraptique (bei intraperitonealer Inj. von 1.5 bis 4.5 mg) wird bei dem experimentellen Nystagmus eine abfallende Reaktion gezeigt; d. h. die Frequenz und die Winkelgeschwindigkeit der langsamen Phasen im OKN, auch die Frequenz, die Amplitude und die Dauer im rotatorischen Nystagmus nahmen ab.
Die tiefste abfallende Reaktion wurde durchschnittlich nach 60 Min. erreicht. Dabei wurde beobachtet, daß ein spontaner Pendelnystagmus zeitweise auftrat.
Théraptique, ein respirationsförderndes Mittel, wird klinisch bei Schwindel verabreicht. Es bewirkt zunächst die Dilatation der A. vertebralis und dann beeinflußt es den Hirnkreislauf. Dadurch wird nicht nur das Atemzentrum gereizt, sondern es werden auch die Augenreflexe gedämpft. Aufgrund der elektronystagmographischen Befunde muß man als Angriff sort den Colliculus superior, die Formatio reticularis des Hirnstamms und die Kerne des Augenmuskels ansehen.

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© JIBI TO RINSHO KAI
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