Abstract
Ein 57 jahriger Bauer verschluckte sein kunstliches Gebiss des Oberkiefers im Rausch und besuchte am darauffolgenden Tag unser Ambulatorium. Laryngoskopisch sah man ein grosses Gebiss im Hypopharynx eingekeilt. Durch die Rontgenaufnahme erwies sich, dass das Gebiss in der Frontalebene mit seinen nach oben gerichteten Haken eingekeilt war.
Zuerst versuchte der Operateur, den Fremdkorper unter der indirekten Laryngoskopie mit der Kehlkopfzange zu entfernen, aber es gelang ihm nicht. Der zweite Versuch wurde unter der Schwebelaryngoskopie ausgefuhrt, trotz aller Bemuhungen aber gelang es dem Operateur auch auf diese Weise nicht, den linken Rand des Gebisses von der Hypopharynxschleimhaut loszulösen.
Schliesslich wurde das Gebiss durch die Pharyngotomia lateralis von der Submandibulargegend aus entfernt. Dabei zeigte sich, dass der linke Haken des Gebisses die seitliche Hypopharynxsch-leimhaut durchbrochen hatte und dass das grosse Zungenbeinhorn an diesen Haken hangen geblieben war.
Das entfernte Gebiss war 6.0×5.5×1.5cm gross und hatte je einen Haken an beiden Enden. Das kunstliche Gebiss drang wegen seiner seltenen Grosse nicht in die Speiserohre ein, sondern blieb im Hypopharynx stecken.