Abstract
In der vorigen Mitteilung beobachtete Verf., dass das vestibulaere Labyrinth auf die physiologische Muskelstarre einen bestimmten Einfluss ausübt. In dieser Mitteilung erforschte Verf. den Einfluss des vestibulären Labyrinths auf den zeitlichen Ablauf der postmortalen Milchsärebildting. Die Untersuchungen des Milchsäuregehaltes der beidderseitigen homonymen Muskeln an Kaninchen nach der Fortnahme des Labyrinths auf einer Seite ergeben folgende Resultate:
1) Das vestibulaere Labyrinth beeinflusst den zeitlichen Ablauf der postmortalen Milchs4urebildung.
2) An den Halsmuskeln erfolgt die postmortale Milchsäurebildung auf der labyrinthlosen Seite eine bestimmte Zeit früher als auf der anderen Seite.
3) Auch an den Nackenmuskeln wird die postmortale Milchsäurebildung auf der Operationsseite früer bemerkt.
4) Der vestibulalen Einfluss ist an den Extremitätenmsukeln nicht immer konstant nachzuweisen. Die Beuger der hinteren Extremitaeten neigen auf der Operationsseite schneller zur postmortalen Milchsaure entwicklung. An den Beugern der vorderen Extremitäten scheint die postmortale Milchsäurebildung früher auf Operationsseite as auf der ancleren Seite zu erfolgen. An den Streckern aber von solchen Veränderungen nichts Bestimrntes zu bernerken.
5) Die genannten Veränderungen der zeitlichen Ablaufes werden direkt durch die Fortnahme des Labyrinths der einen Seite bedingt und nicht durch den sekundren tonischen llalsrefrex (Magnus.)