Abstract
Von dem, was ich über die Sklerotienkrankheiten der Tulpen sammeln konnte, stelle ich hier einige wichtige Punkte zusammen.
1) Es scheint mir sehr wahrscheinlich, dass ein Sklerotium, Scl. bulborum (WAKK.) REHM., das in den bisherigen Mitteilungen als ein Erreger der Tulpenkrankheit bezeichnet ist, von der Tulpenzwiebel unabhängig ist.
Auch ein wichtiger Parasit der Tulpen, Scl. tuliparum KLEP., ist vielleicht mit dem Weiss-Seide-Krankheitserreger (Sirakinu-Byô), Scl. Rolfsii SACC., identisch.
Die die Tulpenzwiebeln bei uns infizierenden Sklerotien sind hiernach folgende:
Scl. tuliparum KLEB.=Scl. Rolfsii SACC.
Scl. Fuckcliana (D. BY.) FUCKL.=Bot. cinerca PERS.
Botrytis tulipae (LIB.) HOPK.
2) Ein neues Untersuchungsverfahren über die Lebensdauer der Sklerotien besteht im wesentlichen darin, dass man die Sklerotien unter bestimmten Bedingungen liegen lässt und dann nicht nur die unbehandelten ganzen Körper der Sklerotien, sondern auch die geschnittenen Hälften wien gewöhnlich auf neuem Nährboden kultiviert. Diese Versuche haben gezeigt, dass die Vergleichung zwei Kulturen für einschlägige Sklerotienuntersuchung von grosser Bedeutung ist.
3) Unter den Sklerotien der Tulpen, Scl. Rolfsii SACC., kann ich wenigstens acht Rassen unterscheiden. Solche Sklerotien schmarotzen gleichmässig fast auf allen Tulpensorten. Dagegen ist es mir leider trotz vielfacher Bemühungen nicht gelungen, mit denselben Sklerotien Hyazinthen, Scilla, Crocus, Gladiolus, Dahlia, Canna, Holländisch-und Chinesische Narzisse und Lilien zu impfen, abgesehen von Crocus, Scilla und Hyazinthen, die im Stadium der Treibung an den Knospen schmarotzt wurden. Andererseits waren die zur Kontrolle gewählten Tulpenzwiebeln ausnahmslos mit denselben Sklerotien infiziert.