The Japanese Journal of Psychology
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Die Wiederaufnahme unterbrochener Hand-lungen bei schwachsinnigen Kindern
Taketoshi Takuma
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1957 Volume 28 Issue 2 Pages 107-118

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Abstract

Nach den experimentellen Untersuchungen Ovsiankinas nahmen die Vpn., die während der Ausführung einer Aufgabe durch eine zweite Aufgabe (Störungshandlung) unterbrochen wurden, die erste Handlung sehr häufig wieder auf. Nach Lewin und Köpke ist der Prozentsatz der Wiederaufnahme bei schwachsinningen Kindern sehr viel höher als bei normalen Kindern (derselben M. A.), weil sie die feste Zielstrebigkeit haben. Um die Bedingungen, welche die Wiederaufnahme unterbrochener Handlungen bei schwachsinningen Kindern bestimmten, festzustellen, stellten wir systematische Untersuchungen an.
Alle experimentellen Situationen wurden in zwei geteilt.
Situation A : Von Anfang bis zum Ende der Versuchzeit bleibt der Vl. mit der Vp. im Versuchszimmer.
Situation B : Nach der Unterbrechung der ersten Handlung und der Instruktion der Störungshandlung sagt der Vl. der Vp., sie möchte einen Augenblick warten, und verlässt für 8-10 Min. das Zimmer. Dann beobachtet er vom nächsten Zimmer (Beobachtungszimmer) im Verborgenen, ob die Vp. die unterbrochene Handlung wieder aufnimmt oder nicht.
Der Prozentsatz der Wiederaufnahme unserer schwachsinningen Vp. bei Situation A ist nicht so hoch wie bei Köpke. In dieser Situation nehmen Vpn. die unter-brochene Handlung nur in dem Falle wieder auf, wenn sie durch “Zufalls” -unterbre-chung, kurz vor der Vollendung ihrer Handlung, order durch eine aus eigenem Antrieb angefangenen Handlung unterbrochen werden.
Daraus scheint uns hervorzugeben, dass alle Vpn. zumeist dem Typus “der-Vp., die ganz Vp. sind”, angehören. Ovsiankina sagte, dass diese Vp. ihren eigenen Willen möglichst ausschalten und sich dem Willen des Vls. anpassen möchten.
Für dies Vp. kann die Instruktion bei Unyerbrechung der resten Handlung als Verbot der Wiederaufnahme aufgefasst werden. Doch bei Situation B nehmen die Vpn. die unterbrochene Handlung fast ohne Ausnahme wieder auf. Sogar die unangenehme, fortlaufendene Handlung (z. B. Schraffierung) nehmen sie ziemlich oft auf.
Situation B ist im allgemeinen günstig für die Wiederaufnahme aus Langweile, weil die Vp. bis zum Wiedereintritt des Vls. in Versuchszimmer längere Zeit dort bleiben muss und auf dem Tisch dieses Zimmers keine Sachen ausser den für die Unterbrechunga-und Störungshandlung nötigen Materilien zu find_??_ sind.
Aus diesen Gründen sind wir nicht imstande festzusteelen, zob der höhere Prozentsatz der Wiederaufnahme bei Situation B von der innern Spannung, die durch die Instruktion oder die wirkliche Beschäftigung der Vp. mit der jeweiligen Aufgabe hervorgerufen wird, abhängig ist, oder von der Langweile, die aus dem Nichtstun nach der Unterbrechung folgt, herkommt.
Um diese Frage zu lösen, führen wir zwei Experimente (d. h. Exp. 8 und 9) aus. Im Exp. 8 unterbrechen wir zwei Handlungen in Situation B (die eine Handlung ist für die Vp. interessant und angenehm, die andere nicht). Im Exp. 9 liegen verschiedenartige Spielzeuge auf dem Tisch, mit denen die Vp., gewöhnlich gern spielt.
Das Ergbnis dieser zwei Experimente lässt erkennen, dass die Stärke des Wieder-aufnahmebedürfnisses von der Art der Handlung abhängt, ob sie eine zielbetonte geschlossenen order eine labile, nicht so stark differenzierte Struktur hat. So zeigen unsere Vp. nur selten die Tendenz zur Wiederaufnahme, ein Egrebins, das dem von Ovsiankina krass entgegensteht. Schwachsinnige Kinder sind im allgemeinen stärker als normale Kinder von der momentanen Situation abhängig und eher der Autorität des erwachsenen Vls. augeliefert. Unserer Meinung nach rührt das wahrscheinlich von der unzulänglichen Spontaneität dieser Vpn. her.

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