Abstract
In unserem alltäglichen Leben sagen wi häufig “der Blinde hat eine scharfe Empfindung,” “er versteht den Rummel,” und erfahren wit auch z. B., dass ein Erfolg uns mystisch erscheint, dass Ahnungen richtig eingetroffen sind, oder von jemandem eine Handlung so geschickt oder kunstfertig gemacht wird, dass es fur andere sehr schwierig wäre. In Japan nennt man solche Tatsachen, die die Ahnung, das Omen, die durch die Empfindung angeregte Gefahlsstimmung, die Intuition, die Inspiration, die Kunstfertigkeit, oder “den sechsten Sinn” darstellen, in allgemeinen Ausdrucken gewohnlich “Kan.” Und halt man “Kan” für eine spezifische Funktion, die nicht unter die bisher erkannten psychischen Tatigkeiten oder unter die sogenannten funf Sinne klassifiziert werden kann.
Es ist jedoch selbstverständlich diese Erscheinung ein Gegenstand der Psychologie, darum haben wir diese “Kan” experimentell untersucht.
Unter den gewohnlich “Kan” genannten Tatsache konnen wir zwei verschiedene Arten unterscheiden, namlich ein “Kan”-erlebnis, das Vp. selbst erlebt, und ein “Als-Kan-erachtetes,” das eine dritte Person fur Kan halt. Jedes von diesen beiden wird in einem Falle gleichzeitig von einer Vp. selbst erlebt und von einer dritten. Person erfahren, doch in anderen Fällen betrachten wir ernes von beiden nur bei einer Vp. oder nut bei einer dritten Person.
Die “Kan”-tatsache wild bisher gewöhnlich als das Resultat der Dressur oder der Übung erklärt. Aber vom wissenschaftlichen Standpunkte aus ist dies nicht genügend, nm sic klar zu stellen. Also wollten -wir zunächst das “Kan”-erlebnis von dessen funktional-dynamischer Seite ans untersuchen.
Nach unserem Experiment ist es ein “Kan”-erlenis, wenn es zum Vorschein kornmt, class Vp. die Lösung einer Aufgabe erzielt und daffir erne nut negative Sicherheit hat. Wenn Vp. die Aufgabe init einer fositiven Sicherheit Tösen kann, bönnen wit das nicht ars ein “Kan”-erlebnis der Vp. betrachten.
Diese negative Sicherheit der Vp. bel der Aufgabelösung ist keine geniigende Bedingung fiir das Erscheinen des “Kan”-erlebnisse, well es nicht immer daraus hervorgeht, selbst wenn Vp. die Aufgabe init einer negativen Sicherheit losen kann, sondern Vp. manchmal dem VI. sagt, es set zufalliger oder unerwateter Erfolg, u. s. w.
Wenn wir wireder die gewohnlichen “Kan”-tatsachen beobachten, konnen wir erkennen, dass das “Kan”-erlebnis init einem Erfolg oder einem Misserfolg der Vp. lm Zusammenhang steht. So wild mach unserem Experiment des “Kan”-erlebnis von der Vp. ars solches betrachtet, wenn das Anspruchsniveau der die Aufgabeloung erzielenden Vp. von dem Erfo'g tibermssig gesteigert wurde. Dies ist des positive “Kan”-erlebnis.
In unserem alltaglichen Leben gibt es auch negative “Kan”-erlebnisse, z. B., bel einem Spiel sagt man manchmal “ich habe mein Selbstvertrauen verloren.” Soiche Aussage der Vp. in diesem Falle berulit auf dem Ken-Hikt der aufsteigenden und der sinkenden Tendenz des AIlspruchsniveaus der Vp., je nachdem dasselbe von einem Erfolg erhOht oder von einem Misserfolg herabgesetzt wild. Und wit kOnnen dies ars das negative “Kan” -erlebllis betrachten.
Hierauf miissen wit die folgende Frage erforschen: Worauf beruht diese Verschiebung des Anspruchsniveaus ? Unset Experiment zeigte , class sic auf der Halie des Ichniveaus der Vp. ars Sozialmensch beruht . Folglich nut vvenn das Ichniveau der Vp. hoch gehaltet ist, wild das Anspruchsniveau der Vp. von dem Erfolg abermassig gesteigert, oder bel dem Misserfolg tritt ein Konflikt des Anspruchsniveaus der Vp. ein.