Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Über Serodiagnose der Syphilis nach Präzipitinreaktion durch Immunserumverdünnung
Hisao Haku
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1930 Volume 42 Issue 9 Pages 2220-2240

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Abstract

Im Jahre 1927 berichtete Prof. M. Ogata über die Präzipitinbestimmungsmethode von Eiweissantigenen. Wenn man verdünnte Antigene auf ein Immunserum, welches mit 10%igem Meerschweinchenserum oder mit 1%iger Gummilösung vorher verdünntwurde, überschichtet, so zeigt sich die Reaktion am stärksten bei einem gewissen Grad der Antigenverdünnung. Dieser Grad der Antigenverdünnung, bei welchem das Serum am stärksten reagiert, heisst die Bindungszone des Antiserums, und man nennt den höchsten Verdünnungsgrad des Immunserums den Titer des Präzipitins. Der Präzipitintiter nach der Immunserumverdünnung zeigt am sichersten die Antikörpermenge in dem Serum, während die Antigenverdünnung hierfür unsicher ist.
Ich beschäftigte mich nun mit Lipoidantigenen, um die Frage zu klären, ob auch bei Präzipitinreaktion von Lipoid-Antilipoid eine derartige Erscheinung bemerkt werden kann, ob dabei auch der Reaktionskörper quantitativ bestimmt werden kann, ferner ob der Präzipitintiter nach der antiluetischen Kur vermindert wird, und untersuchte am Schluss die Beziehungen zwischen Luespräzipitinreaktion und Wassermann'scher Reaktion, beide nach Immunserumverdünnung.
Methodik: Als Antigene habe ich die Syphilis-Serodiagnostic nach Murata aus dem Institute für Infektionskrankheiten der Tokyo Imperial Universität und als Immunkörper die inaktivierten Sera der Patienten, die an syphilitischen Augenleiden erkrankt waren, benützt. Vor dem Versuche wurden beide mit physiologischer Kochsalzlösung in absteigendem Masse verdünnt. Wegen des niedrigen spezifischen Gewichtes der Lipoide werden die Antigene auf dem verdünnten Serum sehr leicht überschichtet. Die Reaktion wurde bei Zimmertemperatur nash je 15M und 40 minuten abgelesen. Auch bei der Wassermann'schen Reaktion wurden die Antigene und Antikörper mit physiologischer Kochsalzlösung verdünnt.
Ergebnisse.
1. Bei der Lipoid-Antilipoidpräzipitation nach Antikörperverdünnung (Luespräzipitation) tritt auch die Erscheinung der Bindungszone ebenso hervor wie bei der Eiweisspräzipitation. Der Präzipitintiter zeigt dabei auch richtig die Menge des Antikörpers in dem Serum an. Wenn die Murata'sche Reaktion negativ ausfällt, wird die Reaktion in der Bindungszone trotzdem oft positiv und zeigt das Vorhandensein einer minimalen Menge der Reaktionskörper an; man muss dann jedenfalls mit verschiedenen Antigenverdünnungen die Reaktion untersuchen, um eine sichere Diagnose auf Lues stellen zu können.
2. Der Präzipitintiter des Krankenserums ist je nach der Art der Krankheit oder auch ihrem Verlaufe sehr verschieden; er zeigt von 1:1 bis 1:250. Beim Spätstadium steht der Titer nach antiluetischer Kur im allgemeinen niedrig und im Gegensatz dazu beim Anfangsstadium hoch, insbesondere bei Keratitis parenchymatosa und Glaskörpertrübung.
Die Bindungszone betrug meistens 1:25 (Antigenverdünnung), doch zeigt sie auch 1:10 oder 1:50, je nach der Eigenschaft des Immunserums.
3. Wenn man im Laufe der antiluetischen Kur den Präzipitintiter des Krankenserums, lange untersucht, so findet man, dass er allmählich mit der Besserung der Augensymptome. abnimmt und endlich ganz verschwindet. Wenn das Augenleiden aber rezidiviert, so tritt er wieder auf. Daher können wir aus diesem Präzipitinversuch auch die Wirkung der antiluetischen Kur erkennen.
4. Der Titer nach der Präzipitinreaktion und der Wassermann'schen Reaktion eignet sich nach meiner Untersuchung, wenn ich dieselben Antigene und Antikörper mit gleicher Verdünnung benütze.
Die Tatsache, die allgemein bekannt ist, dass die Präzipitation nach Murata beim Anfangsstadium,

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