Abstract
In den vorigen Mitteilungen (I. u. II.) hat Verfasser die Spezifizitätsfrage der Hodenantigene mit Hilfe der Hetero-, Iso-, und Autoimmunisierungsweise genau behandelt. Diesmal ist er mit Spermafäden selbst weiter auf die Spezifizitätsfrage eingegangen und konnte dabei mittelst Präzipitinreaktion, Komplementbindungsreaktion und Absäattigungsversuchen die Spezifizitätsfrage der Hoden noch deutlicher klären.
Die Resultate sind folgende:
1) Die verschiedenen Antispermasera von Kaninchen reagieren am stärksten mit entsprechenden Spermaantigenen, aber schwächer mit artfremdem Sperma. Diese Reagierbarkeit zeigt sick jedoch positiv zwischen Säugetier- und Vogelsperma, ebenso wie bei Hodenantigen. Es unterscheiden sich jedoch beider Antisera (von Hoden und Sperma) in ihrer Reagierbarkeit gegen das Serumantigen vom Muttertier, da die Antispermasera mit Serumantigenen gar nicht positiv reagieren.
Der Prozentsatz der Präzipitinwerte wird hier kurz angegeben.
Antirinderspermaserum von Kaninchen.
Antigen. nach Uhlenhuthscher Methode. nach Verdünnungsmethode.
Rindersperma 100% 100%
Schweinsperma 25% 12%
Meerschweinchensperma 25% 6%
Kaninchensperma 6% 1.5%
Hühnersperma 3% 1.5%
Rinderserum 0 0
2) Die Antispermafadensera reagierten gleichzeitig mit dem Hoden sowie dem Nebenhoden, jedoch gar nicht mit dem gleichartigen Serum und mit allen anderen Organen (spärlich mit Nieren?). Man konnte nämlich nachweisen, dass der Spermafaden in Bezug auf die Organspezifizität noch viel schärfer ist als der Hoden selbst.
3) Das Antihodenserum wird durch Absättigung mit Spermaantigen seiner Reagierbarkeit für artfremde Hoden beraubt, daher kann man als Quells der Organspezifizität der Hodenantigene Sperma oder eine Vorstufe desselben annehmen.