Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
Online ISSN : 1882-4528
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Der Fetalharn.
Kazuhiko Ito
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1942 Volume 54 Issue 9 Pages 1591-1612

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Abstract

Ich untersuchte verschiedene Eigenschaften des Fetalharnes bei 902 Fällen, worunter ich den unmittelbar post partum mittels desinfizierten Nelaton'schen Katheters entnommenen Harn verstehe, mit besonderer Berucksichtigung der klinischen Bedingungen. Die Resultate sind folgend.
1) Harnmenge. Die Harnmengen schwanken zwischen 0 und 40cc (M=4, 671±0, 151cc, σ=4, 536). Sie sind von der Entwicklung des Fetus abhangig und sind um so mehr, je grosser das Kind ist. Bei Erstgebarenden ist der Fetalharn im allgemeinen weniger, als bei Mehrgebarenden. Es ist angenommen, dass die mechanische Druckeinwirkung bei der Geburt damit im Zusammenhang steht.
2) Farbenton. Nach dem selbstkonstruierten Farbeindex ist der Fetalharn in 58, 55% farblos, in 85, 67% klar. Der Fetalharn ist meist farblos und klar.
3) Spezifisches Gewicht. Das spezifische Gewicht schwankt zwischen 1002, 5 und 1017, 0 (M=1006, 96±0, 17, σ=2, 61) d.h. etwas niedriger als beim Erwachsenen. Es ist in der positiven Korrelation mit Farbenton und ist um so grösser, je grösser das Kind ist.
4) Reaktion. Nach Lackmuspapier ist es bei 70, 57% sauer, nach pH-Papier ist der pH-Wert 5, 0-7, 6 (M=6, 0±0, 036, σ=0, 58). Der Fetalharn reagiert meist schwach sauer.
5) Albumin im Fetalharn. Sulfosalicylsäureprobe fiel in 18, 28±1, 45% positiv aus. Es steht kein Zusammenhang mit Albuminurie der Mutter, Asphyxia neonatorum, Nabelschnurumschlingung u.s.w. Die Eiweissreaktion des Fetalharnes fiel häufiger positiv aus bei Erstgebährenden, besonders bei alten Erstgebärenden, als beim Mehrgebärenden. Aber sie ist scheinbar unabhangig von Geburtsdauer. Und bei Zangengeburt, Kristellerschen Expression, sonstigen operativen Eingriffen und beim Fruhgeborenen ist der Urin haufig eiweisshaltig. Daraus geht hervor, dass das Geburtstrauma Veranlassung zur Albuminurie geben kann.
6) Glykosurie. Zucker im Urin (nach Nylander) ist im 2 unter 691 Fallen schwach positiv. Bei beiden Fällen ist die Geburt verzogert und bei einem Fall handelt es sich um Zangenextraktion wegen sekundarer Wehenschwache.
7) Von Gallenfarbstoff (nach Gmelin) in 515 Harnanalyse, von Urobilin (nach Schlesingerschen Reagenz) in 250 Harnanalyse, und von Urobilinogen (Dimethylaminobenz-aldehyd 2% in der 5% igen Salzsaurelosung hinzugesetzt) in 346 Harnanalyse ist immer der Urin frei.
8) Mikroskopie. Blasenepithel und Leukozyten wurden ab und zu beobachtet. Erythrozyten und Zylinder wurden haufig im Fetalharn bei Schwangerschaftstoxikose beobachtet. Harnsaures Salz und oxalsaures Salz wurden mitunter beobachtet.
9) Katheterisation ruft keine unangenehme Nebenerscheinungen hervor.

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