The Japanese Journal of Urology
Online ISSN : 1884-7110
Print ISSN : 0021-5287
Experimentelle Untersuchungen über die Entstehung der Prostatatuberkulose, mit besonderen Berücksichtigung ihrer Erzeugung mittels der Implantation
H. Harada
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1933 Volume 22 Issue 5 Pages 247-289,20

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Abstract

Die Prostata ist durch ihre anatomische Lage mehr als die anderen Urogenitalorgane der tuberkulösen Affektion ausgesetzt, da sie am Kreuzpunkte der Harn- und Genitalwege liegt. Aus beiden Systemen werden, wenn sie an Tuberkulose erkrankt sind, Tuberkelbazillen in die Prostata herangeschleppt. Ausserdem ist dieses Organ noch mit einem reichen Lymphbahnnetz versehen, das sowohl mit den Lymphbahnen des uropoetischen Systems, als auch mit denen der Geschlechtsorgane in breiter Verbindung steht; infolgedessen kann dabei die tuberkulöse Affektion sehr leicht in die Prostata übergehen.
Aber die Prostata ist nicht nur der sekundären Affektion von den oben angeführten Systemen durch ihre anatomische Lage ganz besonders ausgesetzt, sondern sie kann auch unter allen Urogenitalorganen am meisten zur hämatogenen Tuberkuloseinfektion disponiert sein.
Wenn die Tuberkelbazillen in die Prostata gelangen, so werden sie mit Vorliebe sogleich, bevor sie im Zwischengewebe anatomisch nachweisbare Veränderungen erzeugt haben, in die Lumina der Prostatadrüsen ausgeschieden, wobei aber trotz ihrer reichen Zahl doch nur ein leichter Katarrh der Drüse erzeugt wird oder sich die bei der tuberkulösen Infektion dieses Genitalorgane am häufigsten vorkommende Ausscheidungstuberkulose entwickeln kann. Es sind wiederholt zahlreiche Tuberkelbazillen in den Drüsenschläuchen der Prostata gefunden worden, ohne, dass die Drüsen andere anatomische Veränderungen als eine leichte Desquamation ihres Epithels dargeboten hätten. Da aber an der blutreichen, oft allerlei kongestiven Schädigungen (Geschlechtsverkehr) ausgesetzten Prostata Gewebeläsionen nie lange ausbleiben, wird das bei der latenten Infektion noch erhaltene Gleichgewicht zwischen Bazillen und Prostatagewebe meist bald gestört. Es kann daher keinem Zweifel unterliegen, dass die Prostata unter solchen Umständen sehr leicht der Tuberkuloseinfektion anheimfallen muss.
Wirft man einmal einen Blick über die Statistiken der Urogenitaltuberkulose, welche sowohl von klinischer als auch von pathologisch-anatmischer Seite zusammengestellt worden sind, so wird man, vielleicht nicht ohne Verwunderung, bemerken, dass die Prostata unter allen Fällen der Urogenitaltuberkulose am häufigsten erkrankt ist.
Nach dem oben Angeführten, kann man wohl behaupten, dass die Prostata unter den Genitalorganen am meisten der Tuberkuloseinfektion ausgesetzt ist.
Der Verfasser unternahm es deshalb, die Prostatatuberkulose beim Kaninchen zu erzeugen und führte folgende Untersuchungen aus.
Als Versuchstiere bediente sich der Verfasser ausschliesslich albinöser Kaninchen von ungefähr 2kg Körpergewicht. Durch Laparotomie entnahm er der Prostata einen kleinen Teil derselben und implantierte ihn in die linke Niere und die Rückenmuskulatur. An einem bestimmten Tage (ungefähr 7 Tage nach der Implantation) infizierte er die Versuchstiere mit Tuberkelbazillen durch
1. Intrakardiale Injektion (linke Kammer)
2. Intravenöse Injektien (Ohrvene)
3. Intratracheale Injektion.
Die Tiere wurden an verschiedenen Tagen, aber meist jedoch 40-90 Tage nach der Implantation getötet.
Als zweites Experiment injizierte der Verfasser die Tuberkelbazillenemulsion (0.1-0.3mg) direkt in einen Lappen der Prostatadrüse, womit er etwas Entscheidendes über die Entstehung des Primärherdes der Genitaltuberkulose bestimmen wollte, da verschiedene Ansichten über den Sitz des genitoprimären Herdes der Genitaltuberkulose und den Ausbreitungsweg derselben herrschen, die in manchen Punkten nicht miteinander übereinstimmen.
Die Resultate dieser Versuche lassen sich folgendermassen zusammenfassen:
1. Bei der Allgemeininfektion mit den Tuberkelbazillen können beim Kaninchen die Genitalorgane ziemlich häufig der tuberkulösen Affektion anheimfall

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