Japanese Sociological Review
Online ISSN : 1884-2755
Print ISSN : 0021-5414
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Sinn, Handeln und Handlungskette
Aug Nishizaka
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1985 Volume 36 Issue 3 Pages 369-383,400

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Abstract

In der 1971 eröffneten Diskussion mochten Habermas und Luhmann ihre Au sgangspunkte darin gemein haben : 1) Sinn sei Grundbegriff der Soziologie, und 2) Sinnbegriff setze Nicht-Identitat der erlebenden Sub jekteh voraus. Die sich daraus ergebenden Fragen sind, ob und wie Sinn ohne Verkürzung, d.h. ohne ihm irgendein schon Sinnhaftes zugrunde zu legen, vollends begriffen werden kann, während es vorausgesetzt ist, daß er nichtidentische Subjekte immer schon impliziert, und auch wie aufgrund eines solchen Sinnbegriffs die Konstitution der einheitlichen Handlung, besonders die Ausformung der aus Handlungen gewebten Konstellation der Welt, zu denken ist.
Wie aus der Korrektion und Ergänzung der Habermassichen Lösung klar gemacht wird, bedeutet jene Nichtidentität der Subjekten nichts anderes, als daß Handeln, welches als Praxis öffentlich ausgesetzt ist, jedem andern gegenüber Anspruch erhebt auf das Bestehen von sich selbst und der Welt, in der es etwaige Handlung sein soll, und, insofern dies so ist, bedarf es Subjektsbezugs nicht mehr. Wenn das Handeln an ein anderes Handeln anschließen kann, bedeutet es nichts anderes als die Anerkennung dieses Anspruchs, und dann wird das Handeln zur Handlung und so entsteht die Welt als solche mit einer bestimmten Konstellation.
Während Habermas die Universalität des Anspruchs behauptet, gibt Luhmann der Besonderheit der entstandenen Weltkonstellation den Vorzug. Aber aus dem Gesichtspunkte von oben erwähntem können die beiden die gleiche Sache in Sicht haben. Die entstandene Welt ist zwar immer besondere, aber damit ist das folgende nicht bestritten, daß gleichwohl jedem andern gegenüber, also universell darauf Anspruch gemacht wird, das Bestehen der ganzen Welt als solcher besonderen als gültig anerkannt zu werden. Doch, um Hndeln vollständig zu begreifen, muß man beide einseitigen Meinugen zurückweisen nud vielmehr jene Universalität und diese Besonderheit zusammen denken.

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