Abstract
Die bisherigen Forscher haben sich vergebens anstrengt, von verschiedenen aromatischen Aminen ein gutes Fallungsmittel zu entdecken. Diese Misserfolge kommen daher, dass die bisher geprüften Amine alles ausnahmsloss niedermolekulare Verbindungen sind. Solange man daher als Fällungsmittel für Ligninsulfonsäure das niedermolekulare Amin wie aromatisches Amin wählt, wird es, wie man auch sich bemüht, nicht gelingen, ein geeignetes Fällungsmittel zu entdecken. Von diesem Gesichtpunkt aus wählte ich als Fällungsmittel ein hochpolymeres Amin (Glykol-Chitosan), dessen Poiymerizationsgrad etwa 600 war, und es ist mir gelungen, die Ligninsulonsdure in Ablauge bis auf b-Ligninsulfonsäure quantitativ (Empfindlichkeit über 4 Gamma) fallen zu lassen und sie titrimetrisch schnell und genau zu bestimmen. Das Prinzip dieser Kolloidtitration besteht darin, dass man eine bestimmte Menge der Glykol-Chitosan-losung in Ablauge hinzufugt und das unverbrauchte Glykol-Chitosan mit polyvinylalkoholschwefelsäure Kalium (P.V.S.-K) gegen Toluidinblau zuriicktitriert. Wenn man vorher das Aquivalentgewicht der Ligninsulfonsaure gegen Aminogruppe, das im allgemeinen bei üblichen Kochprozessen konstant (etwa 380) ist, weiss, so kann man gleich aus Polyaminverbrauch den Ligninsulfonsauregehalt von Probelosung rechnen.