Abstract
Van Helmont (Jan Baptista Van Helmont, 1579-1644), ein Arzt aus dem 17. Jahrhundert, widerspricht dem damaligen Zeitgeist, indem er behauptet, dass nicht die Vernunft das höchste kognitive Vermögen des Menschen sei. Vielmehr sei es der Verstand, der den Menschen gottgleich mache. Die Vernunft sei ein niederes Denkvermögen, das sowohl Menschen als auch Tiere haben, und die gleiche Rolle einnehme wie die in der Scholastik postulierten Urteils- und Denkfähigkeiten (vis aestimativa/cogitativa). Im Gegensatz dazu steht seine Theorie des Verstandes, die den menschlichen Intellekt als einfältig und selbstbewusst ansieht und stark von der mittelalterlichen deutschen Mystik beeinflusst ist.