Philosophy (Tetsugaku)
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Bewegung als Handlung des Subjekts. Die Aufnahme der Anschauungen und die Spontaneität in der theoretischen Philosophie Kants.
Hirotaka NAKANO
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2011 Volume 2011 Issue 62 Pages 299-314_L17

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Abstract

Das Ziel dieser Abhandlung besteht darin, im Rahmen der theoretischen Philosophie Kants zu zeigen, dass die Aufnahme aller Anschauungen von der Spontaneität des Subjekts abhängig ist. Alle sinnlichen Anschauungen entstehen sukzessiv, d. h. innerhalb der Zeit, aber die Zeit ist nach Kant die Form des inneren Sinnes, der seinen Inhalt dadurch empfängt, indem er von der Spontaneität des Subjekts affiziert wird. Wenn alle, sowohl äußere als auch innere Anschauungen der Zeit gemäß aufgenommen werden, dann muss die Spontaneität als eine Bedingung dieser Aufnahme vorausgesetzt werden. Das bedeutet nicht, dass das Subjekt den Inhalt der Erkenntnis von sich selbst bestimmen oder hervorbringen kann. Vielmehr behauptet die These nur, dass die Aufnahme der Anschauungen nicht entstünde, wenn das Subjekt selbst keine „Bewegung“ leistete.
Um diese Behauptung zu begründen, stellt der erste Abschnitt folgendes Problem dar: Kant schließt die Beteiligung des Verstandes bei der Aufnahme der Anschauungen aus, während er zugleich bekräftigt, dass mannigfaltige Anschauungen irgendeine spontane Synthesis brauchen, um als solche vorgestellt zu werden. Der zweite Abschnitt wirft eine Frage auf, wie es möglich ist, die Bewegung eines äußeren Gegenstandes anzuschauen. Kant zählt manchmal die Bewegung zu den äußeren Anschauungen, obwohl die Zeit, die für die Anschauung der Bewegung nötig ist, die Form des inneren Sinnes ist. Im dritten Abschnitt werden diese Probleme durch eine Interpretation des Begriffes der transzendentalen Synthesis der Einbildungskraft beantwortet, die von Kant als Bewegung des Subjekts interpretiert wird. Aus der Analyse dieser Synthesis der Einbildungskraft ergibt sich, dass die Bewegung des Subjekts eine notwendige Bedingung der Aufnahme der Anschauungen in Raum und Zeit ist. Daher muss die Spontaneität der Bewegung als eine Bedingung für die Aufnahme der Anschauungen angesehen werden.

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