Philosophy (Tetsugaku)
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Das „Design“-Argument und die Als-Ob-Methode
Kants Antwort auf Humes Dialoge über natürliche Religion
Hiroto MASUYAMA
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2013 Volume 2013 Issue 64 Pages 191-205_L13

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Abstract

Das „Design“-Argument ist ein Argument, das aus der Zweckmäßigkeit der Dinge in der Welt auf den Urheber der Welt schließt. Bekanntlich hat Hume in den Dialogen über natürliche Religion dieses Argument aufgrund seiner Theorie der Kausalitüt kritisiert. Es ist aber in der Literatur nicht besonders berücksichtigt worden, dass Kant in den Prolegomena gegen Humes Kritik einen Einwand erhoben hat.
In diesem Aufsatz wird die Frage behandelt, wie sich Kant mit Humes Kritik des „Design“-Arguments auseinandersetzt. Zuerst wird Kants Interpretation von Humes Dialogen rekonstruiert. Kant versteht Humes Kritik des „Design“-Arguments als einen grundsätzlichen Einwand gegen den Theismus; Hume behauptet nach Kant, dass Anthropomorphismus und Theismus einerseits untrennbar voneinander und andererseits vollkommen unvereinbar miteinander seien. Als Antwort auf diese Überlegung stellt Kant den Begriff der Kausalität in Frage, der Humes Kritik am Theismus zugrunde liegt. Dies muss zweitens aufgeklärt werden. Kants Theorie der Kausalität ist in zweierlei Hinsicht von großer Bedeutung: Zum einen macht sie deutlich, dass die Begriffe von Ursache und Wirkung für alle Erscheinungen objektiv gelten; zum anderen ermöglicht dies, Gott und Welt in ein Verhältnis zu setzen, ohne ihm menschliche Eigenschaften unmittelbar beizulegen. Diese Theorie macht eine unerlässliche Voraussetzung für Kants Verteidigung des Theismus aus. Schließlich geht es drittens um die Eigenart und Bedeutung der Als-Ob-Methode. Im Gegensatz zu den Überlegungen des „Design“- Arguments nimmt die Als-Ob-Methode den Begriff der Analogie im Sinne der Proportionalität in Anspruch. Mit Hilfe dieser Methode kann man erkennen, dass das Verhältnis Gottes zur Welt dem der Menschen zu ihren Produkten, nämlich der Kausalität der Freiheit ähnlich ist. Daraus folgt zwar eine Art von Anthropomorphismus; damit werden aber Gott diejenigen Prädikate nicht unmittelbar zugeschrieben, die dem Menschen eigen sind. So zeigt Kant gegen Hume die Kompatibilität von Theismus und Anthropomorphismus.

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