Philosophy (Tetsugaku)
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Ueber das Gesetz der Geschichte
Minoru Akima
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1964 Volume 1964 Issue 14 Pages 59-80

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Abstract

Unter Determinismus versteht man oft Praedeterminismus, eine Lehre, nach welcher soziale und Naturerscheinungen durch Gott oder Gesetze vorherbestim mt waeren. Man nimmt an, dass historischer Materialismus in diesem Sinne von der Herrschaft historischer Gesetze bzw. historischer Notwendigkeit predigt, die keinen Raum fuer freie menschliche Handlungen offen laesst.
Die materialistische Geschichtsauffassung stellt jedoch keinen Praedeterminismus dar. Sie behauptet zwar die Determiniertheit der Grundrichtung der Geschichte, aber diese bedeutet keineswegs Vorherbestimmtheit der Ereignisse durch sog. historische Gesetze. In der Geschichte herrscht keine solche geheimnisvolle Macht, die sich mit eherner Notwendigkeit durchsetzte. Historischer Materialismus betont, dass es eben Menschen sind, die Geschichte schaffen, weist aber zugleich darauf hin, dass sie es nicht willkuerlich tun koennen, sondern nur auf Grund der objektiv gegebenen materiellen Bedingungen. Die Richtung der Entwicklung einer Gesellschaftsformation wird naemlich in letzter Instanz durch die Entwicklung ihrer Produktionsweise selbst bestimmt. Die Menschen duerfen zwar alles versuchen, um diese zu beeinflussen, sie mit der sog. Sozialtechnik einzelner Probleme ganz abstoppen koennen sie jedoch nicht. Der sich vorbereitende Wechsel der oekonomischen Gesellschaftsformation wird frueher oder spaeter durch unzaehlige Zufaelle hindurch, also mit statistischer Notwendigkeit, verwirklicht. Hiermit hat sich dos Gesetz der Geschichte erst durchgesetzt.
Der Verfasser versucht diesen Gesetzesbegriff wissenschaftstheoretisch zu begruenden.

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