Philosophy (Tetsugaku)
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Kants dynamische Theorie vom Raum
Masayuki INUTAKE
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2002 Volume 2002 Issue 53 Pages 107-115,247

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Abstract

In dieser Abhandlung werde ich zuerst die Falschheit der allgemeinen Ansicht, daß Kant in der Ästhetik in der Kritik der reinen Vernunft den physikalischen absoluten Raum von Newton philosophisch bzw. erkenntnistheoretisch begrunden will, zeigen.
Dann möchte ich Kants Theorie vom Raum, die in den Metaphysischen Anfangsgrunden der Naturwissenschaft im Vergleich mit der Newtonschen entwickelt wird, als eine dynamische Theorie interpretieren. Dabei ist es wichtig, daß wir unseren Blick auf den Begriff der »Bewegung«, besonders den der »wahren Bewegung der Körper« richten. Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen Newton and Kant in betreff des Verständnisses dieses Begriffs. Dieser Unterschied besteht darin, daß Newton denkt, daß die wahre Bewegung der Köiper sich von Grund auf unabhängig vom Begriff der »Kraft« begreifen läßt; dagegen denkt Kant, daß die wahre Bewegung derselben sich ohne Einbeziehung von den dynamischen Wechselwirkungen nie begreifen läßt.
Daraus folgt, daß für Newton einem Körper wahre Bewegung zukommen soil, selbst wenn er allein in der Welt existiere; dagegen ist für Kant die wahre Bewegung nur als eine relative Bewegung, die zwischen pluralischen Körpern gefunden wird, möglich.
Auf diesem Unterschied in betreff des Bewegungsverständnisses beruht auch der Unterschied zwischen Newtons Raumtheorie and der von Kant; d. h. Newtons absoluter Raum wird außerhalb des Materiesystems der Welt, dagegen der Kantische absolute Raum »innerhalb der bewegten Materie« (IV 562) dargestellt.

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