Philosophy (Tetsugaku)
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Heideggers Hermeneutik und das Problem der Intuition
Masatoshi SASAKI
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2002 Volume 2002 Issue 53 Pages 157-166,244

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Abstract

In seinen frühen Freiburger Vorlesungen, sowie in Sein and Zeit, versuchte Heidegger das faktische Leben oder Dasein des Menschen phänomenologisch auszulegen, ein Ansatz, den er als "Ursprungswissenschaft vom Leben", "Hermeneutik der Faktizität" oder "Phänomenologie des Daseins" bezeichnete. In seinem Vorhaben suchte er als philosophisches Verhalten insbesondere nach der vor-theoretischen Haltung, als die er die "Lebenssympathie" and die "hermeneutische Intuition" nannte, and hielt beispielsweise die Paulus-Briefe and Augustins Bekenntnisse fur das existenzielle Verstehen der faktischen Lebenserfahrung, oder zeigte die Idee der "Hermeneutik der Faktiizität" als Vollzug der Selbstauslegung des Daseins. Insofern sieht man in Heideggers phanomenologischer Hermeneutik eine Tendenz zur Intuition and eine Konzeption der Verschmelzung der Philosophie mit dem faktischen Leben. In dieser Tendenz and Konzeption könnte man negativ eine "Identitätsphilosophie des Lebens" oder positiv eine radikale Möglichkeit der Philosophie erkennen. In jedem Fall bleibt die philosophisch grundsätzliche Frage, wie die intuitive Verständlichkeit ausdrücklich artikuliert wird. Wenn man die Stimmung oder Befindlichkeit fur eine Art des intuitiven Verstehens des faktischen Lebens halten dart, wird die befindliche Verständlichkeit, Heideggers Interpretation nach, durch die "Rede" als ursprüngliches Moment des Daseins gegliedert. Allerdings muß man weiter nach der Möglichkeit der Artikulation der intuitiven Verständlichkeit bei Heideggers Hermeneutik fragen, solange uberhaupt philosophische Erfahrung durch Sprache gemacht werden soll.

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