Abstract
Die Absicht dieser Untersuchung ist es, das Problem des Logos und damit das der Logik beim späten Nishida sowohl in deren konkreter Wirkungsweise wie auch in der sie begründenden fundamentalen Seinsweise zu verdeutlichen. Zunächst lässt sich der Ort unseres logischen Wirkens als “logischer Leib” im “leibhaften” Vollzug fassen. Der “Logische Leib” ist ein technisches Sein-ein Können, das weder Subjekt noch Objekt als Substanz hervorbringt. Von hier aus betrachtet ist eine Welt, die sich durch die Technik bildet, als solche eines substanzlosen, einmaligen “Faktums” zu denken. Eine solche Welt besteht in ihrer Selbstdarstellung, und zwar als sie selbst im absolut Anderen. Die “Welt als Selbstdarstellung” vollzieht sich aber als Welt der “Selbstgewahrnis”. Damit ist gemeint, dass unser Selbst sich selbst als perspektivische Spiegelung der Welt wahrnimmt. Die Logik bestimmt sich damit als Form dieser “Selbstgewahrnis”. Daraus ergibt sich, dass der Logos der “Selbstgewahrnis” als Spiegel der mit sich selbst identischen Welt das Moment der formalen Logik in sich trägt. Auf dieser Grundlage wird die Untersuchung weiter bis hin zu der Besinnung auf den Logos Gottes vertieft, der als absolut objektiver Ausdruck unsere “Selbstgewahrnis” ermöglicht und unser Selbst dazu bewegt, eine sittliche Haltung einzunehmen. Das Charakteristische des Logos Gottes als Ruf des absolut Anderen besteht darin, dass dieser ein relatives Verhältnis von Selbst und Anderem ermöglicht und als Macht der Negation unser Selbst wie auch die Welt erneuert. Im Innern der absoluten Negativität, dem sogenannten Wort Gottes, wird unser Selbst seiner selbst gewahr und etwas, das sich sittlich verhält.