SHIGAKU ZASSHI
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Deutsche Auswanderung im 19. Jahrhundert : Aus der Geschichte der europaischen Auswanderung
Yukiko Imura
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1984 Volume 93 Issue 2 Pages 196-218,274

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Abstract

Die Geschichte der deutschen Auswanderung nach 1830 laBt sich in drei Phasen teilen : in der ersten Phase bis etwa 1860 war die Familienwanderung der Bauern und Handwerker aus Sudwestdeutschland uberwiegend. Mit der Auswanderung der Landarbeiter aus Ostdeutschland, die oft die Form der Familienwanderung annahm, begann die zweite Phase. Fur beide Phasen war die Siedlungswanderung typisch. Die Arbeitswanderung der Handwerksgesellen und industriellen Arbeiter, oft in Form der Einzelwanderung, bekam erst in der dritten Phase nach Mitte der 90er Jahre, in der die deutsche Auswanderung schnell nachlieB, eine Bedeutung. In der Geschichte der deutschen Auswanderung spielt die "trockene" Auswanderung, d. h. die Auswanderung in andere europaische Lander, nie eine groBe Rolle. Die dritte Phase ist gleichzeitig die der Binnenwanderung, "Ost-West-Bewegung" und Einwanderung. Die deutsche Auswanderung, oder besser gesagt, die deutsche Wanderung, kam also auch nach Mitte der 90er Jahre nicht zum Stillstand. Sie wandelte sich in die Binnenwanderung um. Auch die Geschichte der europaischen Auswanderung im ganzen laBt sich in zwei Phasen teilen. Vor etwa 1890 uberwog die uberseeische Auswanderung aus Nord- und Westeuropa. Danach wurde die uberseeische und trockene Auswanderung aus Sud- und Osteuropa immer starker. Es handelte sich hier also um zwei Phasen, wahrend es sich bei der deutschen Auswanderung um drei Phasen handelte. Bei genaueren Untersuchungen der geographischen und sozialen Zusammensetzung der Auswanderer, der Wanderungsweise usw. konnten auch in anderen Landern noch weitere Phasen unterschieden werden.

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© 1984 The Historical Society of Japan
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