Abstract
Groβherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein grundete 1899 die Darmstadter Kunstlerkolonie, eine der bedeutendsten Kunstgewerbebewegung der Zeiten 1900 in Deutschland. Dabei spielte der Architekt J. M. Olbrich (1867-1908), der zuvor in Wien schon das "Secessions-Gebaude" (1897) errichtet hatte, die Hauptrolle. Der erste Teil dieses Aufsatzes behandelt die Kritik, aber auch die Bedeutung von Olbrichs "Ernst-Ludwig-Haus", den individuellen Konflikt in der Kunstlerkolonie und die idealistische-nationalistische Hoffnung des Volkes vor der Darmstadter Ausstellung im Jahre 1901. Es wird schlieβlich erklart, wie schwierig fur Olbrich die Situation war, als "Auslander" in Darmstadt zu wirken, obwohl er den Schutz des Groβherzogs genoβ, aber auch, welche Vorstellungen das Volk damals von einem einheitlichen deutschen Kunststil hatte.