Archivum histologicum japonicum
Print ISSN : 0004-0681
Über das Vorkommen von “gemischten” Schweißdrüsen in Perianal- und Nasenflügelhaut des Menschen
Toshio ITOYasuhiro NARITAKimio TSUNODAKatsumi SHINDO
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1956 Volume 10 Issue 3 Pages 381-398

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Abstract
Bei einem 63 jährigen, an Hirnerweichung gestorbenen Mann wurden die Schweißdrüsen der Perianal- und Nasenflügelhaut in Serienschnitten beobachtet, folgende interessante Ergebnisse wurden gewonnen.
1. Wie von ITO und seinen Schülern angegeben, sind die Drüsenzellen im Drüsenepithel der e-Schweißdrüse mannigfaltig gestaltet und unregelmäßig angeordnet. Sie lassen sich in dunkle Superficial- und helle Basalzellen einteilen, die beide im großen und ganzen zweizeilig miteinander angeordnet sind. Die Interzellularsekretkanälchen sind ausschließlich zwischen den Basalzellen zu finden. Die Superficialzellen führen feine, mit Hämatoxylin-Eosin violett angefärbte Sekretgranula und zeigen Bilder der lebhaften apokrinen Sekretion. Dagegen sind im Drüsenepithel der a-Schweißdrüse die einheitlich dunklen Drüsenzellen regelmäßig einschichtig angeordnet und enthalten grobe, mit Eosin rot angefärbte Sekretgranula. Zwischen diesen a-Schweißdrüsenzellen finden sich keine Interzellular-sekretkanälchen, wie das bei den Superficialzellen der a-Schweißdrüse der Fall ist. Aus dieser vergleichenden Beobachtung der beiden Schweißdrüsen ersieht man, daß die e-Schweißdrüse eine viel kompliziertere histologische Struktur hat als die a-Schweißdrüse, daher möchten wir annehmen, daß die erstere eine höher differenzierte Schweißdrüse als die letztere ist. Die Drüsenzellen der a-Schweißdrüse und die Superficialzellen der e-Schweißdrüse stimmen in folgenden verschiedenen Beschaffenheiten überein; erstens umgrenzen beide unmittelbar die Drüsenlichtung und haben ein dunkel erscheinendes Cytoplasma, zweitens haben beide keine Interzellularsekretkapillaren und drittens üben beide die apokrine Sekretion. Diese Verhältnisse sprechen für die Annahme, daß die a-Schweißdrüsenzellen und die Superficialzellen der e-Schweißdrüse einander phylogenetisch homolog sein dürften.
2. Sowohl in der Perianal- als auch in der Nasenflügelhaut wurde eine Anzahl gemischter Schweißdrüsen vorgefunden. Bei solchen Schweißdrüsen ist der Drüsentubulus auf eine gewisse Strecke hin dick und hat eine weite Drüsenlichtung, welche durch das Drüsenepithel mit Beschaffenheiten der a-Schweißdrüse umgrenzt ist. Daher sieht ein solcher Abschnitt ganz gleich wie eine a-Schweißdrüse aus. In der anderen Strecke ist der Drüsentubulus dünn und hat eine schmale Drüsenlichtung; ebenso ist das Drüsenepithel von gleicher Art wie das der e-Schweißdrüsen. Daher hält man einen solchen Abschnitt beim Anblick für einen Drüsentubulus der e-Schweißdrüse. Zwischen den beiden Strecken findet sich ein Abschnitt, dessen Drüsenepithel auf einen Übergang zwischen der e- und a-Schweißdrüsen hindeutet.
3. Die oben erwähnten Ergebnisse stützen natürlich die ITO'sche Angabe, daß die e-Schweißdrüse auch die a-Sekretion ausüben, sie stehen aber der SCHIEFFERDECKER'schen entgegen, daß die Schweißdrüsen sich durch den Sekretionsmodus in e- und a-Drüsen einteilen lassen. Ebenso widersprechen sie seiner zweiten Angabe, daß die beiden Schweißdrüsenarten zwei ganz besondere und miteinander nicht verwandte Drüsen vertreten sollen.
4. Die gemischten Schweißdrüsen kommen bei Menschen ausschließlich in solchen Körperregionen vor, wo die e- und a-Schweißdrüsen gleichzeitig verteilt sind. Leider konnten wir in der vorliegenden Untersuchung die Frage nicht lösen, wohin die Ausführungsgänge der gemischten Schweißdrüsen ausmünden
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