Abstract
Wenn die Schleimhaut der einen Kieferhöhle des Kaninchens mit dem Diphtherietoxin enthaltenden Bouillonfiltrat 3 Stunden bis mehrere Tagen lang berührt, so wird in ihr das Antikörper gegen das Toxin mehr nachgewiesen als in der Schleimhaut der Kieferhöhle auf der anderen Seite. Dabei bilden sich zahlreiche Histiocyten aus den Retikulumzellen und Fibrocyten über Übergangsformen, wie Retikulohistiocyten bzw. Fibrohistiocyten. Die Vermehrung der histiocytären Formen ist durch eine stärkere intravitale Färbbarkeit mit Trypanblau der betreffenden Kieferhöhlenschleimhaut gegenüber der Schleimhaut auf der anderen Seite bestätigt.
Die Tatsache, daß das Diphtherietoxin leicht in die Schleimhaut der Kieferhöhle eindringt, wurde dadurch erwiesen, daß nicht nur lipoidlösliches, schwach basisches Viktoriablau, sondern auch lipoidunlöslicher Säurefarbstoff Trypanblau in ihr einwandern.
Die Produktion des Antikörpers und die Aktivierung und Mobilisierung der retikulofibrohistiocytären Gemeinschaft gehen in der Schleimhaut der Kieferhöhle parallel vor sich. Die Anteilnahme der genannten Zellgemeinschaft an der Antikörpersproduktion darf daher dieser zuerkannt werden.