Archivum histologicum japonicum
Print ISSN : 0004-0681
Untersuchungen über die embryonale und postnatale Histogenese der Kaninchenleber mit besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der Fettspeicherungszellen (fat-storing cells)
Mitsuo YAMAGISHI
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1958 Volume 15 Issue 1 Pages 25-68

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Abstract

Bei über 15 Tage alten Kaninchenembryonen und postnatalen jüngeren Kaninchen wurden die Genese und embryonale und postnatale Entwicklung der Fettspeicherungszellen im Vergleich mit denen der Sternzellen verfolgt, gleichzeitig wurden die Entwicklung des Lebergewebes, die intrahepatische Blutbildung und der Fettsowie Glykogengehalt der Leberzellen beobachtet.
1. Am 15. Fetaltage zeichnet sich das Leberparenchym durch eine spongiöse Struktur aus; die Leberzellenmassen stellen eine grobmaschige netzartige Anordung dar, die weiten Netzmaschen enthalten unregelmäßig geformte Sinusoide. Am 20. Fetaltage verschwindet aber diese spongiöse Struktur des Lebergewebes, doch treten hie und da die Blutgefässe mit weiten Lichtungen auf. Die Leberzellenstränge, welche in der Embryonalzeit aus in mehreren Reihen angeordneten Leberzellen zusammengesetzt dick und miteinander anastomosiert sind, bilden ein unregelmäßiges Netz, dessen Maschen durch enge Sinusoide eingenommen sind. Am 10. Postnataltage werden die Leberstränge dünner, da sie nun aus in 1 oder 2 Reihen angeordneten Leberzellen bestehen, wie es auch bei ausgewachsenen Kaninchen der Fall ist und am 30. bis 40. Postnataltage nehmen sie eine im großen und ganzen von der V. centralis nach der Peripherie des Leberläppchens gerichtete Radiäranordnung an.
2. Die Gallenkapillaren kommen schon am 15. Fetaltage vor, sie sind aber verhältnismäßig weit und von vielen Leberzellen umgeben, wie es auch bei der tubulären Drüse der Fall ist. Mit der fortschreitenden fetalen und postnatalen Entwicklung nimmt die Zahl der je eine Gallenkapillare umgebenden Leberzellen ab und erst nach dem 10. Postnataltage sind die Gallenkapillaren wie bei ausgewachsenen Kaninchen von 2 oder 3 Leberzellen umgeben.
3. Die Unterscheidung der Pfortaderäste, Vv. centrales und Gallengänge werden am 20. Fetaltage möglich. Unter den Blutgefässen mit weiten unregelmäßig geformten Lichtungen sind die Pfortaderäste von minimalem Bindegewebe umgeben, das nichts anders als die GLISSONsche Scheide vertritt. In dieser GLISSONsche Scheide sind die Gallengänge, die sich am Leberparenchym anschmiegen, vorzufinden. Die Vv. centrales entbehren der Bindegewebsscheide. Die Leberzellenstränge gehen unmittelbar von ihrer Wand aus. Am 28. Fetaltage kommt in der nun merklich an Menge zugenommenen GLISSONschen Scheide das anscheinlich als Ast der A. hepatica angesehene Gefäß zutage.
4. Am 25. bis 28. Embryonaltage werden die Konfigurationen der Leberläppchen im großen und ganzen unterschieden, doch setzen sich die Verästelung und Proliferation der Pfortader und Vv. centrales nicht nur in der Fetalzeit sondern auch in der frühen Postnatalzeit fort und die auf diese Weise neu gebildeten Blutgefässe dringen in Leberläppchen ein, und teilen diese weiter in kleinere ein. Daher findet die endgültige Ausbildung der Leberläppchen erst am 30. bis 40. Tage nach der Geburt statt. Diese Periode der Ausbildung des Lebergewebes entspricht überhaupt der Entlaktationszeit des Kaninchensäuglings.
5. Die Gallengänge, welche am 20. Fetaltage im Bindegewebe der GLISSONschen Scheide zutage kommen, sind von einem einschichtigen niedrigen Epithel bekleidet, das in einem direkten Zusammenhang mit dem Leberzellenstrang steht. Im Gallengangsepithel kommen nicht selten Leberzellen einzeln oder in kleiner Gruppe vor, welche morphologische Zeichen des Übergangs zu den Gallengangsepithelzellen darbieten. Diese Befunde sprechen davon, daß die Gallengangsepithelzellen von Leberzellen abstammen dürften, obwohl die mitotischen Teilungen an den Gallengangsepithelzellen selbst selten aufgefunden werden können. Diese Gallengangsbildung wird während der Fetal- und Postnatalzeit durchlaufend bestätigt

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