Archivum histologicum japonicum
Print ISSN : 0004-0681
Über die Einwanderung der Leukocyten in die Leberzellen bei einer menschlichen Leber
Toshio ITOTakashi OKONOGITatsuo KITAMURAMitsuo YAMAGISHIGenji UCHIDAMitsuo OHARA
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1958 Volume 15 Issue 1 Pages 15-24

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Abstract
Bei der Leber aus einem 43 jähr. Mann, der unter der Diagnose von Oberkieferkrebs 9 Monate vor seinem Tode in das Hospital aufgenommen wurde und nach dem Tod zur pathologischen Sektion kam, wurde das Vorkommen der Leukocyten in vielen Leberzellen vorgefunden. Dieser Fall gilt in der Literatur als eine seltene, interessante Erscheinung. Durch eingehende histologische Beobachtung dieser Leber wurden folgende Ergebnisse gewonnen.
1. Außer der Atrophie sowie einer leichtgradigen Verfettung der Leberzellen und einer beträchtlichen Lipofuszinablagerung in den Leberzellen wurden keine bemerkenswerte Veränderungen wahrgenommen. Die Lipofuszinablagerung war insbesondere in der zentralen und intermediären Zone der Leberläppchen deutlich. Die Mitochondrien der Leberzellen waren im allgemeinen der Anschwellung und Vakuolisierung anheimgefallen, was möglicherweise davon spricht, daß die Tätigkeit der Leberzellen sich herabgesetzt hatte.
2. Die in den Leberzellen eingeschlossenen Leukocyten waren ausschließlich neutrophile Leukocyten. Die diese Granulocyten enthaltenden Leberzellen wurden meistens in der zentralen und intermediären Zone der Leberläppchen vorgefunden, wo herdweise Ansammelungen der Leukocyten zutage kamen. In solchen Herden waren die Leukocyten zum größten Teil mannigfaltig amöboid gestaltet. Dies deutete darauf hin, daß sie eine rege Bewegungsfähigkeit entfaltet hatten.
3. Die Zahl der in einer Leberzelle eingeschlossenen neutrophilen Leukocyten betrug 1 oder 2. Sie zeichneten sich alle durch ihre amöboide Gestalt aus, und frassen die innerhalb des Cytoplasma der Leberzelle angehäuften Lipofuszingranula. Dies sprach dafür, daß die neutrophilen Leukocyten durch ihre amöboide Bewegung von den Sinusoiden in die Leberzellen hineinwanderten, dort die Lipofuszingranula phagocytierten, darauf wieder in die Sinusoide auswanderten. Auf diese Weise transportieren die neutrophilen Leukocyten anscheinlich die in den Leberzellen akkumulierten Lipofuszingranula von den Leberzellen in die Sinusoide, um dort weiter zu verarbeiten. Die innerhalb des Sinusoides befindlichen Leukocyten speicherten öfters die Lipofuszingranula auf. Die den Chemotaxis der Leukocyten hervorrufende chemische Substanz dürfte in Lipofuszingranula zu suchen sein. Die obigen Ergebnisse stellen sich der Meinung natürlich entgegen, daß das Vorkommen der Leukocyten in den Leberzellen durch die phagocytierende Tätigkeit der Leberzellen selbst erfolgt worden sei.
4. Der Glykogengehalt der Leberzellen hatte bedeutend abgenommen, doch führten die neutrophilen Leukocyten sowohl in den Sinusoiden als auch in den Leberzellen eine außerordentlich große Menge dieser Substanz. An den Lipofuszingranula in den Leberzellen wurde ebenfalls diese Substanz nachgewiesen.
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