Abstract
Es wurde getötete Rickettsia MOOSERI Meerschweinchen subkutan injiziert. Danach wurde mit den Extrakten des injektionsweiten Unterhautgewebes, der Milz und des Knochenmarks sowie mit dem Blutserum die Komplementverbindungsreaktion angestellt, und die Menge des in einer Gewichtseinheit der Gewebe und des Serums vorhandenen Komplementverbindungsantikörpers vergleichend beobachtet. Andererseits wurden auch die Zellen im Unterhautsgewebe mikroskopiert.
1. 1 Tag nach der Injektion konnte der Antikörper in dem Unterhautgewebe und der Milz in geringem Grade nachgewiesen werden, nicht aber in dem Knochenmark und dem Serum. Nach 3 Tagen wurde er in dem Unterhautgewebe und der Milz vermehrt gefunden, erschien aber in Knochenmark und Serum nur in schwächerem Masse. Der Unterschied wurde nach 5-7 Tagen noch größer.
2. Die fibrohistiocytäre Zellgemeinschaft im Unterhautgewebe veränderte sich 1 Tag nach der Injektion kaum, wohl aber nach 3 Tagen. Nach 5-7 Tagen wurden die Zellen stark mobilisiert und hypertrophierten.
3. Weil nach der Einverleibung der getöteten Rickettsia der Komplementverbindungsantikörper sich im Unterhautgewebe mit der Aktivie-rung der dortigen fibrohistiocytären Zellgemeinschaft besonders stark vermehrt, muß man annehmen, daß die nämliche Zellgemeinschaft die Stelle der Antikörperproduktion ist. Da die Zellgemeinschaft sich weit in und um Organe des ganzen Körpers befindet und in großem Gesamtmaße vorhanden ist, muß sie als eine Abwehreinrichtung des tierischen Körpers von besonderem Wert angesehen werden.