Aesthetics
Online ISSN : 2424-1164
Print ISSN : 0520-0962
ISSN-L : 0520-0962
Die Kunst beim spaten Schelling
Kazuko YAMAGUCHI
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1993 Volume 44 Issue 2 Pages 24-34

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Abstract
Die vorliegende Arbeit versucht die Bedeutung der Kunst beim spaten Schelling neu darzustellen, indem sie beweist, dass die Spatphilosophie Schellings die Idee der neuen Mythologie realisiert. Das Argument findet sich in der Bestimmung der neuen Mythologie in der Vorlesung Philosophie der Kunst, nach der sie die in die Natur gepflanzten, christlichen Gottheiten ist (5, 449). Schelling bemuht sich nach 1809, den geistigen Gott in die Natur zu pflanzen. Diese Bemuhung ist durch Philosophie der Offenbarung ubernommen, welche die mythologische Religion als Voraussetzung der geoffenbarten Religion erklart und die Identitat des Prinzips zwischen beiden anerkennt. Insofern der spate Schelling die Idee der neuen Mythologie beibehalt, gibt er die Hoffnung auf das Wiederaufleben der Kunst nicht auf. Der spate Schelling sieht aber in der Natur nicht mehr die gottliche Poesie, sondern das irrationale Prinzip, auf dem die "Unseligkeit alles Seins" beruht. In die Natur zu pflanzen bedeutet daher in die Unseligkeit des Lebens zu pflanzen. Beim spaten Schelling liegt das Grauen der Schonheit zugrunde. Der spate Schelling fordert von der Kunst, sowie von der Philosophie, die Starke, sich mit dem Leben zu messen und ihre Kraft aus der Wirklichkeit zu nehmen. Und diese Starke allein fuhrt den Menschen zur echten Freiheit. Hier konnte man einen Anfang der Asthetik des Schreckens finden, welche Schelling mit der spaten Romantik gemeinsam hat.
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© 1993 The Japanese Society for Aesthetics
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