Abstract
Die objektive Schonheit Schillers setzt sich gegen die subjektive Schonheit Kants. Wenn die Schonheit durch die Form des Subjekts begrundet, auch wenn nicht durch den Begriff bestimmt wird, wird sich der Gegenstand schilesslich dem Subjekt unterordnen und macht es daher unmoglich, dem freien Gegenstand zu begegnen. Mit dieser Kantischen Erfahrungsart ist aber Schiller unzufreiden, was nicht nur fur die Schonheitstheorie Kants, sondern auch fur die der damaligen Zeitgenossen wie z.B. Baumgarten gilt. Schonheit sei "Erscheinung in der Freiheit", sagt Schiller. Wie wurde die Freiheit des Gegenstandes innerhalb der Vorstellung moglich sein? Darauf konzentriert sich die Auseinandersetzung Schillers und das ermoglicht "die nicht von aussen bestimmte" Vorstellung. Der Grund der Schonheit liegt nach der Theorie Schillers nicht in dem spontanen Vermogen des Subjekts, sondern in dem Charakter des Gegenstandes. Dabei erscheint der Gegenstand folgerichtig nicht als das Allgemeine, sondern als eine mit dem logischen Begriff nicht ausdruckbare "Einzelheit". Und so wird das Subjekt nicht durch Spontaneitat gekennzeichnet, sondern als die den Gegenstand einfach hinnehmende Passivitat. Der Gegenstand der Schonheit in der Asthetik Schillers, der auf die Unterordnung zum Subjekt verzichtet, eroffnet ein neues Feld der Vorstellung, die die Erweiterung der Erkenntnis ermoglichen kann. Und die "Einzelheit" als Objekt der Schonheit zeugt von einem Philosophen Schiller, der seinen eigenen Weg einshlagt und nicht im Sinne Lukacs als Pra-Hegelianer bezeichnet werden kann.