Abstract
Am Anfang dieses Jahrhunderts entstand eine Selbstkritik in der westeuropaischen Malerei. Sie hat die malerische Kunst zu einer gegenstandsfreien Konstruktion von Form und Farbe und schliesslich zu einem reinen "objet" verwandelt. Meiner Meinung nach ist das malerische Bild aber eine anschauliche Projektion des Lebensgefuhls, das der Schaffende bzw. Geniessende an seinem eigenen Leibe spuren kann. Die Reduzierung der Malerei zur Bildkonstruktion, die von jeder Gegenstandserscheinung unabhangig ist, schwacht doch diese Projizierung des Lebensgefuhls endgultig ab. Paul Klee versuchte, mit seinen Quadratbildern die Krise der modernen Malerei, die ihre Selbstkritik herbeifuhrte, irgendwie zu uberwinden. In diesem Aufsatz werden seine Quadratbilder unter Bezug auf drei wesentliche Elemente der Malerei-Rahmen, Farbe und Tiefe-betrachtet, womit die Bedeutung seiner kunstlerischen Leistung sowohl asthetisch als auch historisch erklart werden soll.