Abstract
1) Bei Versuchen an diabetischen and nichtdiabetischen Menschen babe ich gefunden, dass die Atropininjektion den Schwellenwert für alimentäre Glykosurie nicht herabsetzt. Im Gegenteil hat Atropin sehr häufig die Schwelle erhöht.
2) Pilocarpin scheint keinen nennenswerten Einfluss auf den Schwellenwert für alimentäre Glykosurie auszuüben.
3) Der Schwellenwert für Adrenalinglykosurie wurde auch bei Versuchen an Kaninchen durch Atropin nicht herabgesetzt, sondern häufig erhöht.
4) Doppelseitige Vagusdurchschneidung hat beim Kaninchen den Schwellenwert für Adrenalinglykosurie deutlich herabgesetzt, wie Hildebran dt and Nakayama schon mitteilten.Durch diese Manipulation wurde die schwelleerhöhende Wirkung des Atropins nicht aufgehoben: ja, es findet sick sogar die Neigung, dass diese Atropinwirkung bei den vagotomierten Tieren deutlicher zustande kommt, als bei gesunden. Dieser Befund beweist, dass die Erhöhung des Schwellenwertes lurch Atropin nicht auf der vaguslähmenden Wirkung des Giftes beruht. Sein Wirkungsmechanismus muss in anderer Richtung gesucht werden. Weitere Forschungen betreffs dieser Frage sind jetzt in unserer Klinik im Gange.
5) Der Schwellenwert für alimentäre Glykosurie scheint beim Kaninchen eine starke Schwankung zu zeigen, so dass man bei diesem Tiere einen annähernden Parallelismus zwischen Hyperglykämie and Glykosurie vermisst, welcher jedoch beim Menschen gewöhnlich beobachtet wird. Ausserdem kann beim Kaninchen die Glykosurie nach der Zuckerzufuhr sehr verspätet, and zwar erst each mehreren Stunden, in die Erscheinung treten. Alle these Tatsachen erschweren beim Kaninchen eine genaue Bestimmung der Schwelle für aliinentäre Glykosurie.