CYTOLOGIA
Online ISSN : 1348-7019
Print ISSN : 0011-4545
Zytologische Untersuchungen über das Flimmerepithel der menschlichen Trachea mit besonderer Berücksichtigung der Beziehung zwischen Flimmer- und Becherzellen
Kiyoo Hioki
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1942 Volume 12 Issue 2-3 Pages 326-346

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Abstract
In der vorliegenden Untersuchung habe ich das Flimmerepithel bei den 5 ganz frischen menschlichen Trachea, welche im lebendfrischen Zustand aus gesunden Hingerichteten herausgenommen wurden, zytologisch eingehend untersucht. Die wichtigen Ergebnisse werden im folgenden zusammenfassend angegeben.
1) Das Flimmerepithel der menschlichen Luftröhre besteht aus Flimmerzellen, Becherzellen und Ersatzzellen, welche mehrzeilig angeordnet sind. Die Zahl der Becherzellen ist nach den Stellen verschieden, indem sie mitunter die Flimmerzellen an Zahl überwiegen.
2) Die Flimmerzellen erstrecken sich in der ganzen Dicke des Epithels und stellen die langen, schmalen Gebilde dar. Der obere Abschnitt der Zelle ist breit, enthält den länglich ovalen, im allgemeinen hellen Kern, der untere Abschnitt ist dagegen in hohem Maße verjüngt und stellt eine faserartige oder strangartige Bildung dar, welche zwischen den Ersatzzellen herabsteigend mit dem zu Basalfüßchen verdickten Ende auf der Basalmembran anheftet.
3) Die in einer Reihe dicht angeordneten, stäbchenförmigen Basalkörperchen, welche je mit einem langen Flimmerhaare zusammenhängen, täuschen das Vorkommen der Kutikula, doch fehlt diese den Flimmerzellen der menschlichen Trachea. Daß die Schlußleiste in gleicher Höhe der Basalkörperchenreihe zu bemerken ist, erweist das Fehlen des Kutikularsaumes.
4) Unter den Basalkörperchen der Flimmerzellen bemerkt man immer eine dicke Zone der dichten Anhäufung der stäbchenförmigen Mitochondrien (apikale Mitochondrienanhäufung). Zwischen dieser und der Basalkörperchenreihe ist eine mitochondrienfreie hyaline Zone (hypobasale hyaline Plasmazone) eingeschaltet, welche konstant vorkommt und für das Erhalten des Flimmerapparates unentbehrlich zu sein scheint.
5) In der hellen Zone zwischen der apikalen Mitochondrienanhäufung und dem Kern, wo der Golgiapparat den Platz findet, sind die langen, fadenartigen Mitochondrien nahezu parallel der Längsachse der Zelle locker angeordnet. Hier zerfallen die Mitochondrien in kleinen Granula mit gleicher Färbbarkeit wie die Mitochondrien selbst, welche zu gewisser Größe heranwachsen können. Die Natur dieser Granula als Prämucin-körnchen konnte ich nicht feststellen.
6) In den Flimmerzellen dicht unterhalb des Kerns treten manchmal Tropfen von sehr leicht löslicher Fettsubstanz auf; deren Auflösung unterhalb des Kerns eine hellen Zone hervorruft. Unterhalb des Kerns enthalten die Flimmerzellen geringe Mitochondrien. Auf Grund der Mitochondrienbefunde darf man den stark verjüngten basalen Abschnitt der Flimmerzellen vorwiegend als Befestigungvorrichtung der Zelle auffassen.
7) Der Golgiapparat der Flimmerzellen stellt gewöhnlich einen rundlichen Körper dar, welcher direkt auf dem oberen Pol des Kerns oder davon etwas nach apikalwärts entfernt liegt. Der Golgiapparat wird als Ganzes schwach osmiert, darin zeigen die osmiophilen Stränge eine knäuel- oder netzartige Struktur; sie hüllen den Apparat von außen um, daher ist der Golgiapparat der gewöhnlichen Flimmerzellen allseitig geschlossen.
8) Die Flimmerzellen gehen in die Becherzellen über, dabei findet man Übergangsformen zwischen den beiden Zellarten, welche auf der freien Oberfläche Flimmerbesatz tragen und im Zytoplasma oberhalb des Kerns die hellen Schleimgranula in wechselnder Menge enthalten. Bei diesen hellen Granula fällt die BAUER'sche Reaktion positiv aus, so kann man die Schleimgranula gleichzeitig mit Golgiapparat rotviolett anfärben. Die Schleimgranula treten zuerst innerhalb des Golgiapparates der Flimmerzellen (Übergangsformen) auf; der Golgiapparat wächst nun heran, die osmiophilen Stränge dehnen parallel der Längsachse der Zelle nach apikalwärts aus
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