1931 Volume 3 Issue 1 Pages 26-35
Unter Wiederaufnahme des E. G. BALBIANIschen (1) Begriffes der Plasmorrhyse wird hauptsächlich die Wirkung hypertonischer Medien auf die umhäutete und nackte, differenzierte und plasmareiche Pflanzenzelle und auf die tierische Zelle besprochen und durch neue Untersuchungen an nackten Zellen der Pflanze (aus dem sich bei der Reifung verflüssigenden Beerenperikarp von Solanum nigrum and Vitis vinifera) und des Tieres (menschliche Speichelzellen) belegt. Eine besondere Beachtung finden bei diesen Versuchen vorerst besonders die Kennzeichnung plasmorrhytischer Kontraktion und ihre Variationsfähigkeit, ihre Reveserbilität nach Einwirkung hypotonischer Lösungen und der Tannineinfluß auf die Wiedererlangung des natürlichen Permeabilitätsverhaltens. Erst wenig untersucht sind dagegen die Beeinflussung des Plasmorrhyseprozesses durch die CH and den Ionengehalt der Salzmischungen.
Die Diskussion vergleicht die Plasmorrhyse mit der ähnlich zu bewirkenden Plasmolyse und kennzeichnet die physiologische Bedeutung plasmorrhytischer Zellkontraktion.