Abstract
In jeder Zelle des Ascarisdarmes findet Sekretion, Resorption, intraplasmatische Verarbeitung und Aufstapelung der Reservestoffe statt. Hier ist nur folgenden ersten Fragen der Darmtätigkeit nachgegangen:
1. Es werden in der Darmzelle von Ascaris fünf strukturelle Stockwerke beschrieben (Abb. 1-4), von denen I die auffallend starke Basalmembran bildet, II eine Ergastoplasmazone. Das Stockwerk III ist der wichtigste Arbeitsraum der Zelle. Er wird nach oben und unten durch eine besondere Membran abgeschlossen. Er kann in mehrere Unterstockwerke verteilt werden, von denen B wiederum das Hauptarbeitsfeld bildet: hier liegen der Kern und die Mitochondrien, hier entstehen die Granula in zwei verschiedenen Formen und hier wird die Golgisubstanz an der Phasengrenze zwischen Granula B und Protoplasma gebildet; außerdem wird hier vorallem Glykogen und Fett niedergeschlagen. Das Stockwerk IV ist eine Durchgangszone für Resorpta und Sekrete. Abgeschlossen nach außen wird die Zelle durch eine äußere Grenzmembran und durch das Stockwerk V, welches aus einem Basalplasma und zahlreichen fingerförmigen Protoplasmaausstülpungen besteht.
2. Während des Hungerns (Abb. 6-8) werden Fett und Glykogen abgebaut. Die Anzahl der fetthaltigen Zellen während 6 Tagen Hungerns schwankt: sie nimmt anfänglich ab, ist am 3. Tage wieder angestiegen, um bis zum 6. Tage wieder abzusinken. Weiterhin ist zu sehen, daß die großen Fettbrocken in kleinere Fettvakuolen aufgeteilt werden, und zwar geschieht der Abbau langsam vom apikalen zum basalen Teile der Zone B: d.h. basalwärts.
Das Glykogen dagegen wird in umgekehrter Richtung: von unten nach oben abgebaut, also apikalwärts. Ein Abtransport von Glykogen findet wärend des Hungerns nicht statt.
3. Während des Hungerns werden Sekretstoffe aufgebaut und aufgestapelt. Die kleinen Granula A entstehen an der Oberfläche der Mitochondrien unter teilweisem Aufbrauch der Mitochondriensubstanz (Abb. 9). Wahrscheinlich gehen diese Granula A in B über, doch ist dies für Ascaris noch nicht sicher. An der Oberfläche der Granula B entsteht die Golgisubstanz. Diese großen Granula werden in Vakuolen aufgelöst, welche durch die oberen Stockwerke und zwischen den fingerförmigen Ausstülpungen hindurch in das Lumen des Darmes eintreten (Abb. 10).