Dilthey-forschung
Online ISSN : 2436-6625
Print ISSN : 0914-2983
Dilthey und die Erzähltheorie
Kann die Erzählung das Verstehen des menschlichen Lebens begründen ?
Masaya SETOGUCHI
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JOURNAL OPEN ACCESS

2013 Volume 2013 Issue 24 Pages 40-55

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Abstract
In diesem Aufsatz soll die Methodologie der Geschichtsforschung bei Dilthey vom Standpunkt der Erzältehorie der Gegenwart aus untersucht werden. Nach Diltey ist dem Historiker und dem Dichter gemein, dass beide mit Phantasie und Metaphern das menschliche Leben lebendig darstellen, und durch erzählerische Beschreibung den Leser zum Nacherleben leiten. In diesem Sinne nähert sich die Geschichtsforschung bei Dilthey der Erzähltheorie der Gegenwart. Worin besteht der Unterschied ? Bei Dilthey wird nach erfolgreichem Nacherleben aufgrund des Prinzips der Individuation die Struktur des Wirkungszusammenhangs erfasst. Hier entsteht aber die schwierige Aufgabe, die verschiedenen Wirkungszusammenhänge zum universalhistorischen Zusammenhang zu vereinigen. Bei erzähltheoretischer Geschichtsforschung dagegen, etwa bei Riɶur, müssen die geschichtlichen Ereignisse mit der Fabel und der erzählerischen Konsistenz als eine abgeschlossene Erzählung erklärt werden. Der Unterschied zwischen Dilthey und Riɶur liegt schiließlich darin, dass zum einen die Gewissheit der historischen Erkenntnis dem Erleben des Bedeutungszusammenhanges des Lebens (Dilthey) oder zum anderen dem künstlerischen Ausdruck desselben (Riɶur) zugrunde gelegt wird. So steht die Aufgabe aus, dass die Beziehung der methodologischen Grundbegriffe der Geisteswissenschaften bei Dilthey, nämlich Erleben, Ausdruck und Verstehen, zueinander von neuem untersucht werden muss.
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