Abstract
Hugo Ball hat den Dichter H. Hesse "den letzten Ritter aus dem glanzvollen Zuge der Romantik“ genannt. In diese Meinung willige ich nicht ganz ein. Die Dichtungen Hesses mögen sich in einer magischen Welt bewegen. Er scheint mit Novalis zusammen die "blaue Blume“ immer in mystischer Tiefe, in der eigenen Seele zu suchen. Er vertieft immer die Neigung nach der Natur, nach der Mutter und nach der Seele. Daraus folgt, daß eine harmonische Vereinigung der polaren Kräfte d. h. zwischen Urmutter und Vatergeist oder zwischen Natur und Geist in dieser wirklichen Welt für immer nicht zu erlangen ist. Er ist nicht etwa der Dichter, dessen Dichtung und Sprache den Geist der gegenwärtigen Menschen wesentlich rühren. Es mangelt nämlich diesem Dichter an der Modernität. Wenn er wirklich der richtige Nachfolger der deutschen Romantik wäre, müßte er auch unsern Verstand und unsern Geist durch Intellektualismus noch kräftiger ergreifen.