die Deutsche Literatur
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Volume 25
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  • Yasuo Ishii
    1960 Volume 25 Pages 4-11
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Bei der deutschen Romantik ist es eine der bemerkenswerten Erscheinungen, daß der größte Teil der romantischen Lyrik im Zusammenhang mit romantischen Erzählungen, vor allem aber mit romantischen Romanen entstanden ist. Bei der Lyrik, der subjektivsten Dichtungsart, bei dieser eigentlichen Sphäre der Selbstbeschauung hat sich wohl hier erst dann dem ganz Subjektiven, völlig Persönlichen eine Möglichkeit ergeben, objektiver zu werden, wenn sie ihre Form und Substanz von der Erzählungskunst erhalten hat.
    In der deutschen Romantik wirkte vieles vom deutschen Barock nach. Auch bei der Lyrik kehren Stilelemente des Barocks wieder, wie zum Beispiel die Spielerei mit der Sprache. Dadurch wird aber die innere Wahrheit des Gedichts gefährdet.
    Die Einheit des lyrischen Kunstwerkes ist eigentlich von ganz anderer Art als des dramatischen und bei dem lyrischen wird durch einen darin herrschenden Zustand die übrige Reihe von Zuständen bestimmt, so daß erst hier eine Art Gleichartigkeit entstehen kann.
    Die romantisch gefärbten Musterbilder von solcher Einheit des lyrischen Kunstwerkes bieten uns unter anderem "die Hymnen an die Nacht“ von Novalis und das "Zerbrochene Ringlein“ von Eichendorff.
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  • Fr. Schlegel und Schleiermacher
    Ichiro Yasuda
    1960 Volume 25 Pages 11-17
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Das Wesen der frühromantischen Bewegung wird nicht verstanden, wenn man die engen Bezichungen zwischen Fr. Schlegel und Schleiermacher außer acht läßt. Kurz nach ihrer ersten Begegnung ging die geistige Verbindung so weit, daß sie zusammenwohnten und gemeinsam aßen. Der geistreiche Historiker und Literat Schlegel findet in der Religiosität des Freundes die Ergänzung für seine gesamte Bildung. Die "Ideen“ in den "Fragmenten“ und der Gedanke im "Gespräch über die Poesie“, eine neue Mythologie zu stiften, zeugen davon. Schleiermacher ist von Natur aus religiös. Vor der Begegnung widmet er sich nur der Philosophie. Was jetzt seine Blicke nach außen, auf eine umfangsreichere Kulturwelt richtete, das verdankt er dem neuen Freund. Seine "Reden über die Religion“ wollen nicht eigentlich die Religion gegen die Bildung schützen, sondern seinen Hörerkreis zur Religion führen. Aber Religion wird oft mit Bildung vermischt und im Schlegels Verständnis ist diese Vermischung noch großer. Schlegels "Lucinde“ und Schleiermachers Verteidigung gegen die Verwerfung sind mehr als Einklang einer übertriebenen Geistigkeit denn als ein Zeichen von beider Freundschaft zu verstehen.
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  • Tetsuo Ohta
    1960 Volume 25 Pages 17-22
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Die Verwandtschaft zwischen Schiller und den Romantikern besteht in ihrer Zuneigung zum Transzendentalen. Die Romantiker sind von Schiller durch ihre weibliche Empfindung und ihr Mitgefühl mit dem Gegenstande im wesentlichen getrennt; die dichterische und gedankliche Entwicklung bei Schiller kommt in allem von seiner männlichen und gestaltenden Eigenschaft. Es beruht nicht sowohl auf dem Geschichtlichen, als auf dem Abstand des Charakters, daß sich ihre Wege voneinander unterscheiden, trotz der gemeinsamen modernen Neigung der beiden. Hier versuche ich keine literaturhistorische, sondern hauptsächlich eine charakterologische Vergleichung.
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  • Tokuji Tokuzawa
    1960 Volume 25 Pages 23-29
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Frau von Staël nahm 1804 A. W. Schlegel, den Goethe ihr empfohlen hatte, als. Hauslehrer für ihre Kinder von Berlin nach der Schweiz mit, wo sie zu. Hause war. Schlegel, der die Schwester Tiecks nach seiner Trennung von Karoline liebte, wollte die Hauptstadt nicht verlassen, aber hingerissen vom Reiz der französischen Schriftstellerin, folgte er ihr endlich, und verlangte sogar ihre Liebe. Sie war auch freundlich gegen ihn. So konnte er sie in seinen Briefen an sie mit "chère amie“ anreden, aber mußte viel darunter leiden, daß sie fast immer einige Anbeter um sich hatte. Trotzdem blieb er ihr treu, bis sie 1817 starb.
    Wir müssen hier zweierlei hervorheben:
    1) Sie konnte sich mit seiner Hilfe auf der Reise in Deutschland viele Kenntnisse erwerben, um ihr Buch "Über Deutschland“ zu verfassen.
    2) Er hatte 1807 in Wien die Gelegenheit, seinen Vortrag vor 250 höherstehenden Zuhörern mit glänzendem Erfolg zu halten, nachdem sie ihn mit so vielen Prominenten bekannt gemacht hatte.
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  • Noboru Tamura
    1960 Volume 25 Pages 29-35
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Wenn man von Kleist spricht, bekommt man oft einen Zweifel, ob er wirklich ein Romantiker sei oder nicht. Es scheint daher zu kommen, daß er als ein Formkünstler mit all seinen Kräften nach der Form gestrebt hat. "Der zerbrochene Krug“ z. B. hat eine fast klassisch vollendete Form, indem er etwas Gesetzliches wie die drei Einheiten streng befolgt und realistisch lebendige Darstellungen hat. Selbst an diesem Werk aber ist die romantische Denkform unverkennbar. Diese romantische Denkform Kleists als eines Dichters steht mit seinem Willen zur Form, den er als ein Formkünstler hat, wesentlich in Widerspruch, und dieser Widerspruch ist auch Widerspiegelung desjenigen Widerspruchs zwischen Kleists Junkertum und seinem scheinbaren Bürgertum, der ihn durch das Grunderlebnis der Einsamkcit zum Opfer der Zeit bringt.
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  • Michiya Nemoto
    1960 Volume 25 Pages 36-41
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Hugo Ball hat den Dichter H. Hesse "den letzten Ritter aus dem glanzvollen Zuge der Romantik“ genannt. In diese Meinung willige ich nicht ganz ein. Die Dichtungen Hesses mögen sich in einer magischen Welt bewegen. Er scheint mit Novalis zusammen die "blaue Blume“ immer in mystischer Tiefe, in der eigenen Seele zu suchen. Er vertieft immer die Neigung nach der Natur, nach der Mutter und nach der Seele. Daraus folgt, daß eine harmonische Vereinigung der polaren Kräfte d. h. zwischen Urmutter und Vatergeist oder zwischen Natur und Geist in dieser wirklichen Welt für immer nicht zu erlangen ist. Er ist nicht etwa der Dichter, dessen Dichtung und Sprache den Geist der gegenwärtigen Menschen wesentlich rühren. Es mangelt nämlich diesem Dichter an der Modernität. Wenn er wirklich der richtige Nachfolger der deutschen Romantik wäre, müßte er auch unsern Verstand und unsern Geist durch Intellektualismus noch kräftiger ergreifen.
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  • Michael S. Batts
    1960 Volume 25 Pages 42-48
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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  • Kôichi Fujishiro
    1960 Volume 25 Pages 49-53
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Als Leitmotiv kommt es auf die fragilitas mundi an, wie sie in dieser Strophe klingt.
    Meiner Meinung nach sind der Ritter Heinrich und das Mädchen, das sich für ihn opfern will, keine anderen als die idealen Ebenbilder des Dichters Hartmann. Mein Aufsatz verfolgt, wie sie beide die fragilitas mundi zu überwinden versuchen.
    Der Überwindungsprozeß, der auf dem christlichen Gedanken beruht, ist hier der des Todes. Die Idee des Todes beim Mädchen sieht doch gar nicht so wie beim Ritter aus. Indem sie dem Heinrich ihr irdisches Leben hingeben will, zweifelt sie nie, die himelkrône zum Lohn dafür zu bekommen. Kurz gesagt, die himelkrône stellt daz êwige leben dar.
    Der Begriff: "daz êwige leben“ läßt sich von dem der vita aeterna im Neuen Testament, z.B. Luk. 9, 24.; Joh. 12, 25. herleiten. Hartmann versucht, wie oben erwähnt, durch den Begriff: "daz êwige Leben“ die fragilitas mundi zu überwinden.
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  • Takashi Fujiki
    1960 Volume 25 Pages 54-60
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Nach Herders Sprachphilosophie war die Sprache in ihrer ursprünglichen Zeit sinnlicher und bildvoller, gleichsam Ausdruck gewordene Empfindung als solche. Ferner werden diese Zeit und diese Sprache als poetisch bezeichnet. Und der Schöpferkraft des Dichters fällt die Aufgabe zu, die veraltete, abstrakt gewordene Sprache wieder zu verjüngen, wieder sinnlich werden zu lassen, sie zurückzuführen zu dem, was in ihr als "ursprünglich“ angelegt ist. Daher handelt es sich immer bei Herder um das Ursprüngliche der Sprache.
    Herder spricht nicht systematisch, sondern nur fragmentarisch von den äußerlichen Elementen der Lyrik. Die Erforschung seiner sprachphilosophischen Schriften ermöglicht die Einteilung aller Elemente in drei Gruppen.
    (a) Die tanzmäßigen Elemente in der Lyrik; Metrum, Rhythmus und Ton sind gekennzeichnet als derjenige unmittelbarste Ausdruck der Empfindung, der sich im Tanz ohne jeden Umweg über Wort oder Ton direkt als rythmische Bewegung äußert.
    (b) Die musikalischen; Wohllaut, Melodie, Wohlklang und Reim dringen durch das Ohr des Menschen nicht nur als eines merkenden, sondern vor allem eines horchenden Geschöpfs und wirken unmittelbar auf Seele und Herz, das eigentliche Organ der Empfindung.
    (c) Grammatische Ungebundenheit in Satz- und Gesamtbau. Die lyrische Poesie steht außerhalb der Fesseln logischer Grammatik. Inversion im Satzbau sowie Sprung oder Wurf im Gesamtbau bedeuten den affektiven Ausdruck der Empfindung. Durch Elision besonders von Artikeln, Partikeln und Vokalen unbedeutender Wörter bekommt das Hauptwort immer poetischere Substantialität und Persönlichkeit.
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  • Kunitake Suzuki
    1960 Volume 25 Pages 61-66
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Herders Hauptleistung besteht darin, die unbedingte Vernunftgläubigkeit seiner Zeit in Frage gestellt zu haben. Schon in seinen frühesten Schriften bemühte er sich, die Gegenseite der Vernunft, das Gefühl, zu betonen. Aus diesem Grunde versuchte er, alle Erscheinungen auf ihre Ursprünge zurückzuführen, um sie dadurch voliständig begreiflich zu machen.
    Unter diesem Gesichtspunkt untersuchte er das Werk Shakespeares. In seinem Aufsatz erklärt Herder, daß das Shakespearesche Drama sich von dem griechischen seinem Ursprung nach völlig unterscheide, da es aus dem ganz spezifischen Boden der Marionetten- und Staatsspiele erwachsen sei, während sich jenes aus den Impromptus der Dithyramben, des mimischen Tanzes und des Chors entwickelte. Und er bewundert, wie treuherzig der große Meister ein Diener bleibt, wie er auch das Innerste Gestalt werden läßt.
    Überhaupt wird durch die ganze Abhandlung hindurch Herders Liebe zur Shakespeareschen Welt sichtbar. Es ist charakteristisch, daß er in Shakespeare immer wieder nach dem deutschen Gemüt sucht.
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  • Hidesuke Sumi
    1960 Volume 25 Pages 67-73
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    In seiner klassischen Periode sind Goethes historische Dramen im eigentlichen Sinne keine historischen. Die historischen Begebenheiten und Figuren verlieren in seinen Dramen ihre historischen Realitäten und sind nur Gelegenheiten zu Goethes dramatischer Dichtung oder deren Noten. Also sind Goethes klassische Dramen im Grund die gegenwärtigen, beziehungsweise die lyrischen, idyllischen.
    Goethe hat in der Jugend für Shakespeare als Befreier des gebundenen Gefühlslebens geschwärmt. Aber Goethe lebte später allmählich im gemessenen, kanonischen Gefühl, das die griechischen, klassischen Dramen mit sich führte. Doch sind die Dramen in Wahrheit lyrisch und idyllisch, wie bei Shakespeares.
    (Schillers historische Dramen sind im Gegenteil recht historisch. Er behandelte die historischen Begebenheiten und Figuren als solche, ohne daß sie ihre Realitäten verlieren. Seine Dramen schreiten der Kausalität gemäß "einen geraden Weg“ fort.)
    Also sind im Leben Goethes kanonische, griechische Ideen und shakespearische, germanische Gefühle zeitlebens miteinander.
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  • der Weg zum Seher-Dichter
    Hogara Miyahara
    1960 Volume 25 Pages 73-79
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Wenn man sich Hölderlins Dichtung in freien Rhythmen annähern will, muß man wohl, wie R. Guardini hervorhebt, auf die Haltung dieses Dichters als eines zu religiösem Dienst gerufenen Sehers aufmerksam sein. Aber diese Haltung wurde diesem Dichter gehörig, erst nachdem er über den langen wechselvollen Weg des Schaffens hinweggekommen war. Dieser kleine Versuch strebt, seinen Weg zum Seher-Dichter besonders durch die Analyse seiner Gedichte von Frankfurter Zeit an klarzumachen. Dabei kann man Hölderlins Doppelneigung zu Hilfe nehmen: die Sehnsucht nach der überirdischen Alleinheit und die Liebe zum irdischen Menschenleben. Diese Doppelneigung, wie man sie für die Gegenüberstellung zwischen Eros und Agape halten dürfte, macht seine Haltung unsicher und gibt seinen Gedichten oft den schwermütigen Klang. Am Ende kommt dieser Gegensatz zur Versöhnung bei der Haltung des Seher-Dichters.
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  • Chie Yokota
    1960 Volume 25 Pages 79-85
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Eine interessante Beziehung zwischen Hölderlin und Goethe habe ich in einem Gedicht von Hölderlin gefunden, d.i. der "Rhein“, den ich erklären möchte.
    Die Hymne trägt den Titel "Rhein“, aber der Inhalt ist ein ganz anderer. Dem Dichter schwebt ein Mensch vor, den er wiederholt "wie jener“ (v. 60), "wie jener“ (v. 80) nennt, der Rheinstrom dient als Metapher für ihn. Hölderlin spricht durch die Gestalt des Rheins weder seine Naturanschauung noch seine Idee von Halbgöttern im allgemeinen aus, sondern denkt hier konkret an einen Menschen, vielleicht an Goethe und vergleicht sich mit dem Goetheschen Charakter als dem heiligen "Weingott“ und kann nicht umhin, dabei den Sinn seines eigenen Wesens zu bestimmen. Der Gedanke "Schicksal“ geht durch das ganze Gedicht hindurch. Der Dichter gab sich die größte Mühe, seinen eigenen Charakter zu verändern, doch konnte er es nicht. "So viel auch wirket die Not/Und die Zucht, das meiste nämlich/Vermag die Geburt.“ Letzten Endes sind die beiden Charaktere "ich“ und "jener“ von Geburt an verschieden. Der Dichter bejaht am Ende beide, wie sie sind.
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  • Atsushi Kitagaki
    1960 Volume 25 Pages 86-89
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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  • Isao Hori
    1960 Volume 25 Pages 89-96
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Sapphos Tragik erklärt Benno von Wiese wie folgt: "das Vernichtende für Sappho liegt nicht nur darin, daß ihre Liebe verschmäht und ihre Person falsch bewertet wird, sondern daß in ihrem Innern Gefahren ausgelöst werden, die sie nicht mehr bannen kann. Sappho, die sich der Kunst entfremdete um des Lebens willen, hat sich zu tief mit ihm eingelassen, um jetzt nicht seine brutale Nähe als verwundend und schmerzhaft zu empfinden...... Sie stirbt, weil sie rich nur so vor dem verletzenden, qualvollen Zugriff des Lebens zu schützen vermag……“.
    Manche Kritiker sind derselben Meinung. Und Sappho scheint selbst mit ihren letzten Worten zu dieser Auslegung zu verhelfen.
    Nachdem ihre Liebe verschmäht war, verstrickte sich Sappho gewiß in die Affekte der Leidenschaft, der Eifersucht und der Rache; aus ihr wurde eine eifersüchtige Furie. Und sie mußte vor sich selbst Furcht haben. Was sie doch in Wirklichkeit zur Verzweiflung trieb, war etwas anders als dies: es war ihre noch schmerzhaftere Selbsterkennung, daß sie nicht als eine Frau, sondern nur als die Göttin der Dichtkunst für Männer reizend war, und aus dem menschlichen Liebesgenuß ausgeschlossen war. Außerdem erkannte sie, daß die Göttin der Dichtkunst in der Menschenwelt nichts anders als ein Idol war.
    Deshalb entschloß sie sich, wenn sie in der Welt nur ein Idol sein und bleiben müsse, so nchme sie von der Welt als ein Idol Abschied. So führte sie zum letzten Abschied eine Szene auf: "Ein Idol kehrt zu den Göttern züruck!“. In dieser Vorstellung war ihr Tod allerdings eine wirkliche Tatsache, "Zu den Göttern zurückkehren“ aber blieb bedauernswert nur ein Schauspiel. Diese klägliche Sachlage symbolisiert das tragische Schicksal einer Dichterin, die weder eine Frau noch eine Göttin werden konnte.
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  • Naoki Onodera
    1960 Volume 25 Pages 96-102
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Beim Würdigen Heines ist sein Element des Meeres nicht zu ignorieren; er liebte es wie seine Seele und es spendete ihm Trost und Mut.
    Wie schon oft gesagt, ist Heine zum größten Dichter des Meeres geworden. Seine Gedichtsammlung "Die Nordsee“, im "Buch der Lieder“ aufgenommen, gibt davon Zeugnis. Heine erlebte die Schönheit des Meeres nicht in der unbewegten Stille, sondern in seiner ruhelosen Bewegung, und das Meer in seiner Poesie steht immer mit der menschlichen Gesellschaft im Zusammenhang; so nahm es darin einen unerschöpflich großen Platz ein.
    Heine hat auch zum erstenmal die Sage vom "Fliegenden Holländer“ überliefert, den er dazu den "Ewigen Juden des Meeres“ nannte. Jetzt soll man aber Heine selbst den "Ewigen Juden des Meeres“ nennen: die ganze Welt zu emanzipieren, das hat er in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts getan und er tut es heute noch immer.
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  • Saizo Yoshida
    1960 Volume 25 Pages 103-109
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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    Daß sie bis zur Erwerbung des herzlichen, fünfmaligen Lachens keines lebenden Kindes genesen können würde, wird der Wasserfrau Lau prophezeit. Sie, die als elementarisch-dämonisches Wesen im Blautopf lebt, gewöhnt sich noch nicht an alles Menschliche. So muß sie in erster Linie durch die Annäherung an den Menschen die Vermenschlichung und Entdämonisierung versuchen. Das Lachen ist am menschlichsten, und nur in der Menschenwelt kann sie es lernen.
    Wird ihr das glücken und wird sich ihre Unfruchtbarkeit in Fruchtbarkeit wandeln, die in ihrem unerklärlichen Wehe wurzelt? Glücklicherweise ist hier der Humor des Dichters der gleiche wie der seiner seelischen Gesundheit. Mörike läßt das fünfmalige Lachen, das uns im einzelnen stets eine neue Nuancierung zeigt, in seiner eigentümlichen Art nachklingen, bald durch die Entblößung des Kinderherzens, bald durch die Neckerei des Schönen. Nur wer die Fähigkeit zur direkten Berührung mit diesem Humor hat, kann eine geheime, große Kraft in der Dichtung Mörikes erkennen.
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  • [in Japanese]
    1960 Volume 25 Pages 116-117
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
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  • [in Japanese]
    1960 Volume 25 Pages 117-120
    Published: November 05, 1960
    Released on J-STAGE: March 28, 2008
    JOURNAL FREE ACCESS
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